Verbinden und Loslassen in Liebesbeziehungen
Jeshua, gechannelt durch Pamela Kribbe
Liebe Menschen,
wir grüßen Euch alle
herzlich von unserer Seite aus. Ihr seid uns so wichtig. Ihr könnt euch kaum
vorstellen, was für eine Liebe wir für euch fühlen. Ihr seid unsere Brüder und
Schwestern, wir sind Seelenverwandte, und wir kennen einander schon sehr lange.
Ihr seid Teil einer Gruppe von Seelen, die wir Lichtarbeiterseelen nennen. Ihr
seid Seelen, die schon in einem frühen Stadium das Verlangen in sich fühlten,
Licht auf die Erde und auch zu anderen Orten im Universum zu bringen. Auf eurer
langen, langen Bewusstseinsreise seid ihr irgendwann an einem Punkt angelangt,
an dem ihr wieder den Kontakt mit der Urquelle fühltet, mit der Liebe, die alles
verbindet, all das Leben. Dies ist in eurem Evolutionsprozess als Seele ein
großer Schritt gewesen, und auch wenn ihr euch nicht mehr genau daran erinnert,
hat es in eurer Seele einen Moment des Erwachens gegeben, in dem ihr wieder die
Einheit fühltet, von der ihr ursprünglichen ein Teil wart: das große Meer der
Liebe, der Vater-Mutter-Gott, der alles trägt und verbindet. Du bist eine
Facette, ein einzigartiger Kristall im großartigen Teppich der Liebe. Es gab einen Moment in deiner
Seelengeschichte, da du dies realisiert hast, da du aus einem Schlaf des
Nicht-Bewusstseins und der Illusion aufgewacht bist. Und von dem Moment an
wurdest du ein Lichtarbeiter, jemand, der das Licht seines Bewusstseins mit
Anderen teilen und es verbreiten will, um Freude zu bringen und Schmerz zu
lindern.
Auf der Erde habt ihr euch bereits viele Leben lang mit dem
Pflanzen besonderer Keime beschäftigt, den Samenkörnern der
Bewusstseinsveränderung auf der Erde. Ihr werdet darin von einem Verlangen
getragen und vorwärtsgetrieben, das sich manchmal anfühlt wie ein Verliebtsein.
In euren Herzen lebt ein spirituelles Bewusstsein, und euch verlangt danach, es
anzuwenden. Du willst den Anderen berühren und darin auch die Verbundenheit und
die Einheit mit dem Anderen erfahren, die die natürliche Grundlage allen Lebens
ist. Auf der Ebene der Seele seid Ihr Eins. Ihr seid viele
Manifestationen der einen Quelle der Liebe. Spüre, wie du noch immer getragen
wirst von dem Teppich, dem Feld des
Bewusstseins, das dich tief in dir selbst mit all dem anderen verbindet, was
ist, auf der Erde und im Himmel. Diese Verbundenheit können wir auf unserer
Seite ganz eindeutig fühlen, und darum können wir dir sagen, dass wir dich innig
liebhaben. Wir haben dich lieb, so wie du bist, hier und jetzt, auf der Suche
nach deiner Spur im Leben.
Heute sprechen wir über Beziehungen.
Beziehungen, vor allem Liebesbeziehungen, rufen starke Emotionen in euch wach
und können euch anleiten und zu heftigen Stürmen in Eurer Seele führen. Auch
hierin spielt eure Geschichte als Lichtarbeiter eine wichtige Rolle. Denn über
die Jahrhunderte hinweg, in denen ihr mehrere Male auf der Erde gelebt habt,
habt ihr auch in eurem Frau- oder Mann-Sein versucht, auf der Erde neue Wege für
euch zu bahnen. In den vergangenen tausenden Jahren gab es einen Kampf zwischen
der männlichen und der weiblichen Energie, in dem die weibliche Energie
unterdrückt wurde. Unterdrückt und verbannt. Verbannt aus dem gesellschaftlichen
Leben, und auch im Privatleben spielte die Frau oft eine untergeordnete Rolle.
Der kollektiven weiblichen Seele wurde durch diese Unterdrückung und den
Missbrauch der weiblichen Energie eine tiefe Wunde geschlagen. Wenn du eine Frau
bist, trägst du einen Teil dieser Wunde in dir mit, ungeachtet dessen, wo du
geboren bist oder wie deine Erziehung war. Es ist Teil des kollektiven Feldes
der weiblichen Energie auf der Erde, dass du die Wunde in dir mitträgst, den
Zweifel in dir, ob du die Gefühle, die Intuition in dir ganz und gar zulassen
darfst.
Die Weiblichkeit ist auch auf dem Gebiet der Sexualität tief
verletzt worden. Der Körper der Frau ist durch Vergewaltigung, Eroberung und
Missbrauch entheiligt worden. Dies sind schwerwiegende Aspekte eurer Geschichte,
die sich durch eure individuelle Seelengeschichte ziehen. In den Leben, in denen
euer Licht sich auf der Erde zu verbreiten versuchte, habt ihr auch versucht,
für gleiche Rechte von Mann und Frau zu kämpfen.
Wenn du Frau warst, und
du über die intuitiven und gefühlten Qualitäten, die dir zu Eigen sind, verfügen
konntest, hast du versucht, Wissen und Heilung aus der Quelle an Andere
weiterzugeben. Du hast neue Wahrheiten verkündet, was als normal angesehen
wurde, hast du abgewägt. Du warst anders. Wenn du ein Mann warst, hast du
versucht, dich für die Gefühlsqualitäten in dir selbst einzusetzen, und hast das
stereotype Bild der Männlichkeit nicht wiedergegeben. Viele männliche
Lichtarbeiter fühlten sich innerlich so anders, dass sie sich aus dem Leben in
der Normalität zurückzogen, um ein Leben als Einzelgänger zu führen. Sie
schlossen sich einem Kloster oder einem spirituellen Orden an, weil sie fühlten,
dass sie mit ihren weiblichen Energien einfach nicht Teil einer durch aggressive
Männlichkeit dominierten Wirklichkeit sein konnten.
Sowohl den Seelen von
Männern als auch den Seelen von Frauen sind durch die Geschichte, die hinter
euch liegt, tiefe Wunden geschlagen worden. Durch die Unterdrückung der
weiblichen Energie ist es für Frauen schwer geworden, zu und in ihrer Kraft zu
stehen. Sie sind ein ums andere Mal entmutigt worden, das zu tun, und haben sich
gerade wegen ihrer speziellen weiblichen Qualitäten abgewiesen gefühlt. Aber
auch Männer sind tief verwundet worden. Für Männer ist es schwer geworden, mit
ihrer Gefühlsseite in Kontakt zu kommen. Bis auf den heutigen Tag wird ihnen
beigebracht, sie wegzudrücken. Es bestehen noch immer viele altmodische
Ansichten über die Wichtigkeit des Verstandes gegenüber dem Gefühl. Der Ratio
gegenüber der Intuition. Das ist schade, denn genau in dieser Zeit kommt eine
Veränderung auf. Es ist eine Transformation im Gange, in der das Männliche und
das Weibliche auf eine neue Art und Weise miteinander in Kontakt treten. Ihr
seid die Vorreiter dieser Veränderung.
Ihr habt euch von eurer Seele aus
zum Ziel gemacht, ein ausgewogeneres Zusammenspiel der männlichen und der
weiblichen Energie auf der Erde zu etablieren. Das tust du zu allererst in dir
selbst, dadurch dass du diese zwei Energien in dir selbst ins Gleichgewicht
bringst. Dadurch, dass du das Gleichgewicht in dir selbst verwirklichst, bist du
ein Vorbild dafür, wie eine freudvolle Zusammenarbeit des Männlichen und des
Weiblichen aussieht. Auch jetzt, in diesem Leben, gehst du voran und bist du ein
Pionier. Zugleich bist du – durch deine Vergangenheit als Vorläufer und
Querläufer – ebenfalls ernsthaft verwundet worden und trägst schwere Narben mit
dir mit. Du hast zum Beispiel als Frau erlebt, dass du versuchtest, für
weibliche Rechte aufzustehen, oder für dein eigenes Gefühl von Wahrheit, und du
dafür ignoriert, abgestraft oder sogar missbraucht wurdest. Du hast dich in
mehreren Leben in deiner ursprünglichen weiblichen Kraft gebrochen gefühlt. Das
kann dazu geführt haben, dass du nun eine tiefe Angst und Misstrauen empfindest,
wenn deine Seele dich anspornt, diese Kraft wieder einzusetzen und der Welt
gegenüber anzustrahlen. Sobald ihr an dem Punkt steht, eure fraulichen
Qualitäten von Intuition, innerem Wissen, klarem Fühlen und Sein, frei
auszudrücken, stoßt ihr alle auf alte Ängste und schmerzhafte
Erinnerungen.
Auch für männliche Lichtarbeiter ist es schwer, sich mit
den weiblichen Qualitäten zu verbinden. Nicht nur wurde dir das als Mann –
besonders früher – systematisch aberzogen. Hinzu kommt, dass männliche
Lichtarbeiter in der Vergangenheit wegen ihrer Fähigkeiten im Hellsehen und
Hellfühlen und in der Intuition und der Kreativität, die aus der Seele kommen,
ebenfalls aufs Äußerste abgestraft wurden. Außerdem kamen sie für die Rechte der
Frau auf wurden hierfür verurteilt.
Wir wollen euch bitten, in euch
selbst nachzuspüren, was diese Geschichte der Unterdrückung der Weiblichkeit mit
euch gemacht hat, ob ihr nun Mann oder Frau seid. In euch allen lebt ein Licht,
ein Herzschlag, ein Verlangen, aus dem tiefsten Wissen heraus zu leben, aus dem
tiefsten Gefühl. Doch ist da zugleich eine große Angst, euch wirklich dem Licht
hinzugeben und es frei in die Welt strahlen zu lassen. Dieses Problem will ich
erläutern, indem ich speziell die Dynamik zwischen Männern und Frauen oder
zwischen dir und deinem Partner betrachte.
Im Umgang mit einem anderen
Menschen, besonders in Liebesbeziehungen, gibt es einen Rhythmus dazwischen,
dich mit dem Anderen zu verbinden und wieder zu dir selbst zurück zu kommen. Es
gibt einen Rhythmus von Verbinden und Loslassen. Wenn du dich mit dem Anderen
verbindest, öffnest du dich innerlich. Du bist dann verletzlich, du bist offen
und nimmst den Anderen in dich auf. Du bist bereit, danach zu lauschen, was der
Andere aufgrund seiner oder ihrer eigenen Vergangenheit über die Dinge denkt und
fühlt. Und du bist bereit, dem Anderen bedingungslose Liebe und Halt zu
geben.
Das ist die ideale Art, dich zu verbinden. Im gegebenen Moment
spürst du, dass es an der Zeit ist, wieder zu dir selbst zurückzukommen. Bei
jeder Kommunikation gibt es eine Verbindung, ein Verschmelzen von Energien, und
im Laufe der Zeit kehrst du aus dem Kontakt – bereichert – wieder zu dir selbst
zurück. Deine Aura oder dein Energiefeld schließt sich dann wieder, und wenn es
gut ist, fühlst du dich dann frei, wieder ganz dein eigenes Feld zu „verwalten“:
wieder bei dir selbst zu sein. Wenn das gut ist, fühlst du dann kein Bedauern
oder Schmerz, bist aber vollends bei dir selbst und genießt das Gefühl nach
diesem Kontakt. Du teilst die Erfahrung mit dir selbst. Du integrierst, was
gewesen ist. Bis wieder ein Moment kommt, da du eingeladen fühlst, dich aufs
Neue mit dem Anderen zu verbinden.
Wenn die Abwechslung des Verbindens
und Loslassens auf so freudvolle Weise stattfindet, ist es gut. Im Wesentlichen
stehst du dann auf einem tieferen (i.S.v. `tiefer innen`) Niveau allezeit im
Kontakt mit dem Anderen, aber dennoch gibt es einen Rhythmus von Verbinden und
Loslassen, da dies nun einmal zum irdischen Dasein, zum Mensch-Sein dazugehört:
verbinden und loslassen.
Im Vorgang des Verbindens und Loslassens kann
aber auch vieles schiefgehen, es kann viel Schmerz nach oben kommen. Wenn du in
einen Anderen verliebt bist, flammt eine immense Kraft in dir auf, die dich
enorm nach der Verbindung mit dieser Person verlangen lässt. Zur gleichen Zeit
kann dieses Feuer in deinem Herzen dich sehr unsicher machen, da all deine
natürlichen Schutzmechanismen von dir abfallen; du verlierst all deine Polster
und Masken. Verliebtheit kann sehr eindringlich sein und alte Ängste und
Schmerzen in dir berühren. Dies ist spirituell gesehen das große Geschenk des
Verliebt-Seins: dass sie dich ermutigt, dich für den Anderen zu öffnen und damit
auch für alles in dir, was einer ausgeglichenen Beziehung im Wege steht.
Es kann passieren, dass du, wenn du in der Verliebtheit die Verbindung
mit dem Anderen eingehst, überspült wirst durch Bedürfnisse, die diese konkrete
Beziehung eigentlich übersteigen. Du kannst die Erfahrung machen, dass sich da
in dir ein kleines Kind verbirgt, das intensiv nach Erlösung verlangt. Dieses
Kind will ganz verschmelzen mit und aufgenommen werden in der Energie des
Anderen. Eigentlich projizierst du dann auf deinen Geliebten ein Idealbild des
ultimativen Vaters oder der ultimativen Mutter oder sogar von Gott. Du hoffst,
in der Anwesenheit des Anderen von deinem tiefen Schmerz erlöst zu werden,
deinen innerlichen Zweifeln, deiner Angst, dass du nicht sein darfst, wer du
bist. Wenn du die Verbindung mit einem Anderen aus einem so intensiven Verlangen
heraus eingehst, ist es schwer, zugleich du selbst zu bleiben und den Anderen
wieder loszulassen. Es kann durch dein in dir wohnendes Kind eine so starke
Verbindung stattfinden, dass du vom Anderen abhängig wirst und die Verliebtheit
zerstörend
wirkt. Es gibt dann in der Verbindung nicht nur eine Offenheit aus dem Herzen
heraus, sondern es formt sich von den untersten Chakren, vom Bauch her ein
energetischer Haken, ein energetischer Anker, der sich in der Energie eines
Anderen festhakt. Dieser „Energiehaken“ sagt eigentlich: „Ich brauche dich, ich
kann nicht ohne dich sein.“ Das übermäßige Verbinden, das damit stattfindet, ist
ein Zeichen von Verlassensangst; du
kannst den Anderen nicht mehr loslassen, und in dem Moment setzt eine
Abwärtsspirale ein. Der Rhythmus von Verbinden und Loslassen ist
gestört.
Bei Verlustangst geht es darum, sich übermäßig
verbinden zu wollen. Es kann auch sein, dass du genau das gegenteilige Problem
erlebst: dass du dich im Bezug auf das Verbinden blockiert fühlst und in
Wirklichkeit zu viel loslässt, mit anderen Worten, dass du dich nicht wirklich
mit dem Anderen verbinden kannst. Du bist dann bange vor der enormen Welle von
Emotionen, die eine Verliebtheit mit sich bringen kann, und du ziehst dich
bereits zurück, noch ehe ein wirklicher Kontakt zustande gekommen ist. Hier ist
die Rede von Bindungsangst. Während
im Falle der Verlassensangst eine starke emotionale Abhängigkeit herrscht, geht
es bei der Bindungsangst um ein sehr starkes Unabhängigkeitsgefühl und das
Unvermögen, dich wirklich dem Anderen hinzugeben. Du erfährst, dass es schwer
ist, dem Anderen wirklich zu vertrauen, oder besser gesagt, dem Vorgang, dich zu
verbinden, wieder zu vertrauen. Darauf zu vertrauen, dass es dich nicht
verschluckt und hinwegfegt.
Bindungsangst kann dazu führen, dass du dich
in dir selbst verschließt, dass du es schwierig findest, die Hand nach einem
Anderen auszustrecken, und so in deinem Wesen ganz einsam wirst. Im Grunde gibt
es durchaus zugleich in dir ein großes Verlangen nach einem Zusammensein und
nach dem Teilen deiner Liebe, deiner Wärme und deiner Weisheit. Aber dadurch,
dass du vor dem Sturm von Emotionen bangst, den das verursachen kann,
verschließt du dich in dir selbst und dein Leben verarmt.
Es ist möglich,
dass in einer Person beide Probleme zugleich eine Rolle spielen. Du kannst zum
Beispiel wissen, dass du dich schnell in einer Beziehung verlierst
(Verlassensangst) und dadurch beschließen, dass du deine Füße lieber im
Trockenen behältst und dich nicht mehr wirklich öffnest für einen Anderen
(Bindungsangst). Dann spielen beide Ängste zugleich eine Rolle.
Wie nun
umgehen mit diesem Komplex an Emotionen? Wie kannst du zu einem gleichmäßigen
Rhythmus darin, dich mit einem Anderen zu verbinden und ihn loszulassen, kommen?
Habe als Allererstes Mitgefühl mit dir selbst und deinen eigenen inneren Wunden.
Fühle einmal nach, welche Emotionen dich am meisten blockieren. Sitzen sie im
Verbinden mit dem Anderen oder vor allem im Loslassen des Anderen? Beim
Verbinden mit dem Anderen kommt dir deine eigene weibliche Energie entgegen,
beim Loslassen deine männliche Energie. Fühle, was dir leichter
fällt.
Stelle dir vor, dass dir gegenüber dein Partner steht, und wenn du
keinen hast, dann wähle dir jemanden aus, der dir am Herzen liegt, oder mit dem
du in der Vergangenheit eine starke Bindung hattest. Stelle dir einmal vor, dass
die Person auf dich zugelaufen kommt, mit ausgestreckten Armen. Er oder sie
heißt dich willkommen. Und sieh einmal, was dein erstes Gefühl ist? Kannst du
deine Arme ausstrecken und die Hände des Anderen annehmen, oder fühlst du gerade
eine zurückziehende Bewegung? Fühlst du einen alten Schmerz aufkommen? Oder
fühlst du Freude? Versuche, so unbefangen wie möglich zu fühlen, was deine
Reaktion auf das Verhalten des Anderen ist.
Siehe nach, was der Andere
dir zu geben hat. Spüre nach, ob sich das für dich gut anfühlt, ob das eine
Energie ist, die du brauchst. Und siehe dann, was du dem Anderen zu geben hast,
was du gern mit ihm oder ihr teilen möchtest, und spürte, ob der Andere das
empfangen kann. Ob er oder sie das erkennt und ob du das Gefühl hast, dass es
ankommt.
Spreche dir selbst nun ein Gelübde aus: dass du frei bist, zu
geben und zu empfangen, was du willst in dieser Beziehung und in all deinen
Beziehungen. Gehe tief nach innen, gehe mit deinem Bewusstsein zu deinem Herzen
und sinke noch tiefer, durch den Magen hinein in deinen Bauch, und fühle, wie
alt du bist. Du bist eine alte Seele, die sehr viel mitgemacht hat. Du bist Mann
oder Frau gewesen, du bist mehrere Male auf der Erde gewesen, und du stehst an
dem Punkt, einen Zyklus im Leben zu vollenden. Es ist nun an der Zeit, dass Mann
und Frau wieder einander bei der Hand nehmen und Freundschaft schließen, sowohl
in der Außenwelt als auch in deiner Innenwelt. Fühle, ob dafür Raum ist in dir,
fühle, ob du still und kräftig in dir spüren kannst, dass du ganz bist. Ganz und
vollständig in dir selbst. Alle Elemente der Schöpfung sind in dir anwesend,
sowohl die männlichen als auch die weiblichen. Du hast niemand anderen nötig, um
dich zu vervollständigen.
Aus dem Reichtum deines Herzens heraus kannst
du auf eine andere Weise Beziehungen eingehen. Du kannst den Anderen mehr sein
lassen wie er ist, du hast den Anderen nicht mehr nötig, um dich ganz zu machen,
und daher musst du auch nicht mehr abhängig sein vom Anderen, und daher musst du
auch nicht mehr bange zu sein, dich ganz zu verlieren im Anderen. Sowohl
Bindungsangst als auch Verlassensangst haben damit zu tun, dich nicht ganz
vollständig in dir selbst zu fühlen.
Fühle, wie du dich nun völlig mit
dir selbst verbindest, vom Kopf bis zu den Zehen. Und wie du „Ja“ sagst, zu allen Aspekten von dir selbst. Nicht
allein die schönen, hellen Seiten, sondern auch die dunklen Seiten, die Ängste,
die Widerstände. Du bist größer als die dunklen Seiten deiner selbst. Dein
Bewusstsein kann sie liebevoll umarmen, und wenn du da dein Licht darüber hin
strahlen lässt, dann werden die dunklen Seiten dein Leben nicht mehr bestimmen,
und deine Beziehungen nicht mehr zerstören. Es geht darum, dass du da bist für
dich selbst.
Wenn du da bist für
dich selbst und nicht mehr den Anderen einschaltest, um deinen Schmerz zu
lindern, dann werden deine Ängste und Blockaden sich auflösen. Du wirst
überrascht darüber sein, wie schnell das gehen kann. Es ist so, dass, wenn du
unbewusst deine eigenen dunklen Seiten in Beziehungen auslebst, sie großen
Dramen mit viel Schmerz und Leiden verursachen. Sobald du bereit bist, deine
eigenen Ängste und Verlangen im Licht deines Bewusstseins erscheinen zu lassen
und dafür die Verantwortung zu übernehmen, werden sich deine Beziehungen beinahe
sofort transformieren. Du wirst dich ruhiger und friedlicher fühlen.
Und
ja, du wirst akzeptieren, dass du in einer bestimmten Hinsicht allein vor diesem
Leben stehst. Du bist hier in erster Linie mit dir und für dich selbst. Die
Beziehung mit dir selbst ist die wichtigste Beziehung, die es gibt. All das
andere kommt erst an zweiter Stelle. Wenn du mit dir selbst leben kannst, wenn
du Frieden damit haben kannst, wer du bist, mit all deinen Schmerzen und
Schattenseiten, dann steht der Weg offen für liebevolle Beziehungen, die deinem
Leben eine große Tiefe und großen Reichtum geben können. Aber du bleibst
verantwortlich für dich selbst. Und das muss keine Last sein. Es kann eine
enorme Befreiung sein, zu wissen, dass du allezeit Eins und unteilbar du selbst
bist. Du kannst dich mit allem in der Welt verbinden, und doch gehörst du
allezeit dir selbst und bist tatsächlich und wirklich deine eigene
Meist-Geliebte oder dein eigener Meist-Geliebter. Die Liebesbeziehung mit dir
selbst ist die fundamentale Beziehung
in diesem Leben. All das andere ist eine Wiederspiegelung
davon.
Quelle: www.pamela-kribbe.nl/
Übersetzung: Yvonne Mohr
© Pamela Kribbe