Beziehungen in der Neuen Zeit
Jeshua, gechannelt durch Pamela Kribbe
Liebe Freunde,
voller Freude und Glück bin ich heute bei Euch. Meine Energie vereinigt sich mit der Euren und wie Ihr sicher spürt, ist das heute keine Vorlesung im herkömmlichen Sinne. Ich übertrage eine bestimmte Energie auf Euch (zusätzlich zu den Informationen) und Ihr seid ebenso Teil davon wie ich und Pamela und Gerrit. Durch unsere Anwesenheit hier schaffen wir ein Energiefeld oder einen Energiestrudel in diesem Raum, durch den wir uns für die Erde öffnen. Daher ist dieser Raum heilig. Jeder Platz, an dem Menschen – Engel in menschlichen Körpern – zusammenkommen und sich in der Absicht zusammentun, ihr Licht in die Erde einzupflanzen, ist ein heiliger Ort.
Ich möchte gerne kurz etwas zum Phänomen des „Channelns“ sagen, das in letzter Zeit so populär geworden ist. Ihr alle kennt das Prinzip des ‚Prana“, das im Yoga und in der östlichen Philosophie benutzt wird. Prana ist eine spirituelle Energie, die Ihr mit jedem Atemzug aufnehmt. Die Vorstellung ist, dass Ihr nicht einfach nur Sauerstoff aufnehmt, wenn Ihr einatmet, sondern auch eine Lebensenergie, eine kosmische Energie, die über das physikalische hinausgeht und die Euch befähigt, zu leben. Nun, ich möchte Euch folgendes sagen: Genauso, wie jeder mit jedem Atemzug außer Sauerstoff auch Prana aufnimmt, genauso channelt auch jeder auf seine Weise immerzu. Channeln ist nicht wenigen Menschen mit einer besonderen Gabe vorbehalten. Channeln ist das Normalste von der Welt. Sehr Ihr, Ihr könnt ohne kosmische Energie nicht leben. Ihr könnt nicht existieren, leben und gedeihen, ohne kosmische Energie in Euch aufzunehmen. Genauso, wie Ihr nicht von Sauerstoff alleine leben könnt, könnt Ihr ohne eine gewisse Verbindung zur kosmischen Energie, die Eure eigentliche Heimat ist, noch nicht einmal auf der primitivsten Ebene funktionieren. Erde und Kosmos, Sauerstoff und Prana, beide Seiten sind jeweils notwendig, um Euch in dieser Erdrealität wirklich als menschliche Wesen zu manifestieren.
Im ersten Channeling dieser Serie habe ich Euch als Torwächter bezeichnet, diejenigen, die das Tor für mehr Licht auf dieser Welt öffnen. Aber Ihr seid auch Brückenbauer, diejenigen, die zwischen dem kosmischen und dem irdischen Reich vermitteln, diejenigen, die kosmische Energie zur Erde bringen. Das ist etwas, was Ihr wirklich tut und es ist etwas, was Ihr wirklich tun müsst, um Euch glücklich, wohl und gesund zu fühlen. Ihr channelt immer, wenn Ihr auf Eure Intuition vertraut, wenn Ihr tief in Euch hineinhorcht und spürt, wie sich die Dinge für Euch darstellen und wie Ihr sie gerne verändern würdet. In diesen Momenten formt Ihr ein Sprachrohr für Euer Höheres Selbst und verbindet Euch mit der Weisheit nicht-irdischer, kosmischer Bereiche, die Euch darin unterstützen, Eure Ziele hier auf Erden zu verwirklichen. Jeder von Euch channelt auf unterschiedliche Weise, um sich auf sein Höheres Selbst, das jenseits von Raum und Zeit existiert, auszurichten.
Heute teilen wir unsere Energien miteinander und kommen zusammen, um eine kosmische Energie zu channeln, die versucht, ihren Weg zur Erde in dieser Neuen Zeit zu finden. Die Neue Zeit ist nicht mehr länger nur eine Zukunftsvision. Sie verwirklicht sich bereits im täglichen Leben von unzähligen Menschen. Wenn Ihr die Zeitung lest oder die Nachrichten anschaut, mag es so scheinen, als sei die Zeit noch nicht reif. Aber das Erwachen, das durch die Neue Zeit verursacht wird, beginnt auf der Ebene des Einzelnen, nicht auf der Ebene von Regierungen, Institutionen und Organisationen. In der alltäglichen Existenz jedes Einzelnen von Euch zeigt sich ein neuer Energiefluss. Es ist der Strom Eures Herzens, der Euch einlädt, und Euch lockt, entsprechend seiner Leichtigkeit und Weisheit zu leben und zu handeln. So wird die Neue Ära geboren, durch ganz gewöhnliche Individuen, die auf die Einflüsterungen ihres Herzens hören. Spirituell wird das Fundament für jede echte Veränderung oder Transformation immer auf der individuellen Ebene gelegt. Die Energie, die in Euren Herzen erweckt wurde, wird nach und nach ihren Weg durch die Institutionen und Organisationen finden, die sich immer noch an die alten Paradigmen des Ego-basierten Bewusstseins klammern. Alte Bollwerke der Macht werden zusammenbrechen, aber nicht durch Gewalt, sondern durch die sanfte Energie des Herzens. Wenn das Herz die Führung übernimmt, wird das Alte kollabieren, nicht unter dem Gewicht von Kraft und Gewalt, sondern unter dem Druck der Liebe.
In dieser Neuen Zeit unterliegen Beziehungen einer grundlegenden Veränderung. Eure Beziehungen sind die Quelle tiefster Gefühle in Euch, die von größter Freude bis zu tiefster Verzweiflung reichen. In Beziehungen könnt Ihr Euch eines inneren Schmerzes bewusst werden, der in Wirklichkeit viel älter ist als die Beziehung selbst, ja sogar älter als Eure menschliche Existenz.
In dieser Zeit seid Ihr eingeladen und oft auch herausgefordert, auf dem Gebiet der Beziehungen zu einer tiefen Selbstheilung zu gelangen. Aufgrund der neuen Energie, die sich Euch jetzt zeigt, ist es möglich, die zerstörerischen Elemente einer Beziehung in einen positiven, gleichmäßigen Energiefluss zwischen Euch und der anderen Person umzuwandeln. Allerdings kann Heilung auch bedeuten, dass Ihr Beziehungen, in denen Ihr Euch nicht angemessen ausdrücken könnt, loslasst. Es kann oft bedeuten, dass Ihr, auch wenn Ihr jemanden wirklich von Herzen liebt, ihm doch Adieu sagen müsst, weil Euer innerer Pfad Euch in eine andere Richtung führt. Ob nun die Beziehung zu einer Erneuerung oder zu einer Trennung führt, Ihr seid in jedem Fall aufgefordert, Euch mit den tiefsten Themen in Hinblick auf persönliche Bindungen zu beschäftigen. Der Ruf Eures Herzens, der Herz-basierten Energie, die diese Neue Zeit prägt, ist in Euer tägliches Leben eingetreten und Ihr könnt Euch gegenüber dieser neuen Energie nicht mehr verschließen.
Um zu erklären, wieso Euch Beziehungen so sehr verletzen und Euer Leben total auf den Kopf stellen können, möchte ich Euch etwas über einen uralten Schmerz, den Ihr in Euren Seelen tragt, erzählen. Es ist ein Schmerz, der sehr alt ist, viel älter als dieses Leben, sogar viel älter als all Eure bisherigen Leben auf der Erde. Ich will Euch mit zur Geburt Eurer Seele zurücknehmen.
„Es war einmal“, da alles Eins und ungeteilt war. Könnt Ihr Euch das vorstellen? Erlaubt Eurer Vorstellung, für einen Moment frei auf Reisen zu gehen. Stellt Euch einfach vor, Ihr seid nicht in einem Körper, sondern pures Bewusstsein und Teil eines riesigen Energiefeldes, das Euch auf wunderbare Weise umgibt. Ihr fühlt, dass Ihr Teil dieser Einheit seid und bedingungslos geliebt werdet. Fühlt, wie Euch dieses Energiefeld umgibt wie ein unendlich großes, gemütliches Federbett, wie eine unendlich liebende Energie, die es Euch erlaubt, alles um Euch herum frei zu erkunden und Euch zu entwickeln, ohne jemals an Euch oder Eurem immanenten Recht, zu sein, wer Ihr seid, zu zweifeln. Keine Anspannung, keine Furcht. Dieses Gefühl von Sicherheit und Komfort stellt die vorgeburtlichen Bedingungen dar, aus denen Ihr als individuelle Seele hervorgegangen seid. Sie waren wie eine kosmische Gebärmutter. Auch wenn das weit von Eurem gegenwärtigen Zustand entfernt ist, so sehnen sich Eure Herzen doch immer noch nach diesem Gefühl von Einheit und Geborgenheit, dem Gefühl absoluter Sicherheit, das Ihr in diesem Federbett von Liebe und Wohlwollen empfunden habt. Dieses Gefühl der Einheit, an das Ihr Euch erinnert, war Gott. Ihr alle gemeinsam in diesem Federbett der Liebe WART Gott.
Innerhalb dieses göttlichen Bewusstseins, dieses „Federbetts der Liebe“ wurde zu einem bestimmten Zeitpunkt der Entschluss gefasst, eine neue Situation zu erschaffen. Es ist sehr schwierig, dies in menschliche Worte zu kleiden, aber vielleicht könnt Ihr Euch vorstellen, dass es in diesem Gott, in diesem Bewusstsein der Einigkeit, ein Verlangen nach „etwas Anderem“, etwas Anderem als Einigkeit gab. Es gab, sozusagen, ein Verlangen nach „Erfahrungen“. Wenn Ihr vollständig umhüllt seid von der Ganzheit eines puren Wesens, dann erlebt Ihr nichts… Ihr seid einfach. Trotz der Verzückung und der totalen Sicherheit in diesem Zustand gab es einen Teil von Gott, einen Teil seines kosmischen Bewusstseins, der entdecken und sich entwickeln wollte. Dieser Teil trennte sich quasi „von sich selbst“.
Ihr seid dieser Teil von Gott. Euer Bewusstsein hat einst zugestimmt, dieses Experiment zu wagen, sich von der Einheit zu trennen und ein „Ich“ zu werden, eine Einheit in sich selbst, ein definiertes individuelles Bewusstsein. Das war ein Riesenschritt. Im Inneren Eures Wesens wusstet Ihr, dass das eine gute Sache ist. Ihr habt gefühlt, dass die Sehnsucht nach Kreativität und Erneuerung ein positives und wertvolles Ziel ist. Und dennoch, im dem Moment, in dem Ihr wirklich aus dem Feld der Einheit herausgelöst wurdet, kam dieser Schmerz. Zum ersten Mal in Eurer Erinnerung, zum ersten Mal in Eurem Leben, gab es da diesen tiefen Schmerz. Ihr wart weggerissen aus einem Reich der Liebe und Sicherheit, das für Euch total selbstverständlich gewesen war. Das ist der Geburtsschmerz, von dem ich Euch erzählt habe (siehe “Kosmische Geburtsschmerzen” in der Heilungsserie). Selbst innerhalb dieser ersten intensiven Erfahrung der Trostlosigkeit flüsterte Euch etwas in Eurem Inneren zu, „dass alles gut ist“, dass es Eure eigene Wahl war. Aber der Schmerz war so tief, dass Ihr in den äußeren Schichten Eures Wesens verwirrt und orientierungslos wurdet. Es wurde sehr schwierig für Euch, auf Tuchfühlung mit diesem tiefen, inneren Wissen zu bleiben, dem inneren Bereich, in dem Ihr Gott SEID und in dem Ihr wisst, „dass alles gut ist“.
Diesen gequälten Teil, der in dieser Zeit entstand, nenne ich das Innere Kind. Eure Seele, Eure einzigartige Individualität, trägt in sich die Extreme eines puren göttlichen Wissens auf der einen Seite und eines traumatisierten, kosmischen Kindes auf der anderen Seite. Diese Einheit von Gott und Kind, von Wissen und Erfahrung, begab sich auf eine lange Reise. „Ihr“ seid als individuelle Seelen gestartet. Ihr habt begonnen, zu erforschen und zu erfahren, was es bedeutet, ein „Ich“ zu sein, ein definiertes Individuum.
Gott hat einen Teil seines Selbst in Seelen verwandelt. Seelen müssen Erfahrungen machen, um wieder zu ihrem göttlichen Ursprung zurückzufinden. Eine Seele muss lebendig sein, erfahren, entdecken, sich selbst zerstören und wieder aufbauen können … um zu fühlen, wer er/sie wirklich ist, nämlich Gott. Das Selbstverständnis, eins und ganz zu sein, wurde zerstört und musste durch Erfahrungen wiedergewonnen werden. Das allein war schon ein großes Wunder der Kreativität. Die Geburt eines Ich-Bewusstseins war eine Art Wunder! Es hatte noch nie vorher existiert.
Ihr versucht häufig, die Grenzen Eures Ich-Seins zu überwinden, um das Einssein und die tiefe Vereinigung wieder zu erfahren. Man könnte sagen, dass darin das eigentliche Ziel Eurer spirituellen Suche besteht. Aber bedenkt für einen Moment: Aus der Sicht Gottes ist das Ich-Sein – die Trennung – das Wunder! Der Zustand des Einsseins war die normale Situation „so wie es immer war“. In dem Wunder, eine einzelne Seele zu sein, liegt eine immense Schönheit, Freude und kreative Kraft verborgen. Dass Ihr das nicht so empfindet, liegt daran, dass Ihr immer noch mit Eurem Geburtsschmerz als Seele kämpft. Irgendwo, tief in Euch, hallt der Urschrei von Qual und Betrug immer noch nach: Er ist die Erinnerung daran, von Eurer Mutter/Eurem Vater losgerissen worden zu sein, getrennt von dem allumfassenden Federbett der Liebe und Sicherheit.
Auf Eurer Reise durch Zeit und Erfahrung habt Ihr so viele Dinge durchgemacht. Ihr habt alle möglichen Arten von Wesen ausprobiert. Es gab so manche Inkarnation, in der Ihr nicht in menschlicher Gestalt geboren wurdet, aber das ist jetzt nicht so wichtig. Was für mich in diesem Zusammenhang wirklich wichtig ist, ist, dass Ihr während dieser sehr langen Geschichte von zwei verschiedenen Motiven geleitet wurdet. Auf der einen Seite war da die Lust am Erforschen, Erschaffen und Erneuern und auf der anderen Seite war da das Heimweh, das Gefühl, aus dem Paradies vertrieben worden zu sein, und eine überwältigende Einsamkeit.
Durch den abenteuerlustigen, progressiven Teil in Euch – die Energie, die Euch aus der kosmischen Gebärmutter trieb – habt Ihr eine Menge erfahren und erschaffen. Aber aufgrund der Geburtsschmerzen und des Heimwehs, das Ihr in Euch tragt, hattet Ihr auch mit einer Menge Traumen und Desillusionierung zu kämpfen. Eure Schöpfungen waren daher nicht immer positiv. Auf Euren Reisen durch Raum und Zeit habt Ihr Dinge getan, die Ihr später bereut habt. Dinge, die Ihr als „schlecht“ (in Anführungszeichen) bezeichnen würdet. Diese Handlungen waren, aus unserer Perspektive, einfach das Resultat Eurer Entschlossenheit, sich in die Erfahrungen „zu stürzen“ und Euch auf das Unbekannte einzulassen. Sobald Ihr Euch entscheidet, ein Individuum zu werden und von der selbstverständlichen Einheit zu lösen, könnt Ihr nicht nur Licht erfahren. Ihr müsst alles neu herausbekommen. Und so müsst Ihr auch das Dunkel erfahren. Ihr müsst alles erfahren, was da ist, bis hin zu den Extremen.
In Eurem aktuellen Stand der Evolution beginnt Ihr zu realisieren, dass alles mit der Fähigkeit steht und fällt, wirklich Euer „Ich-sein“ anzunehmen. Es geht darum, wirklich Eure eigene Göttlichkeit anzuerkennen und aus diesem Selbst-Bewusstsein heraus Freude und Fülle zu erfahren. Im Moment Eurer kosmischen Geburt, in dem Moment, als Euch Trostlosigkeit und Schmerz umhüllten, habt Ihr angefangen, Euch winzig und unbedeutend zu fühlen. Von diesem Moment an habt Ihr nach etwas gesucht, was Euch retten könnte. Eine Macht oder Kraft außerhalb Eurer selbst, einen Gott, einen Führer, einen Partner, ein Kind etc. Im Prozess des Erwachens, den Ihr jetzt gerade durchmacht, erkennt Ihr, dass die essentielle Sicherheit, nach der Ihr Euch sehnt, nicht außerhalb von Euch zu finden ist, sei es nun in einem Elternteil, einem Liebhaber oder einem Gott. Wie stark dieses Sehnen oder dieses Heimweh auch in bestimmten Beziehungen wieder angestossen werden mag, Ihr werdet diese tiefe Sicherheit dort nicht finden, nicht einmal in der Beziehung zu Gott.
Denn der Gott, an den Ihr glaubt, der Gott, der Euch durch Traditionen beigebracht wurde und der immer noch stark Eure Wahrnehmung beeinflusst, ist ein Gott außerhalb Eurer selbst. Es ist ein Gott, der Euch Wege vorgibt, der Euch den Weg bereitet. Aber diesen Gott gibt es nicht. Ihr selbst seid Gott, Ihr selbst seid dieser kreative Anteil Gottes, der beschloss, seinen eigenen Weg zu gehen und Dinge in einer ganz anderen Art zu erleben. Ihr hattet die Zuversicht, dass Ihr in der Lage sein würdet, Euch selbst von der Wunde Eurer Geburt heilen zu können. Ihr könnt es so sehen, dass diese progressive Energie des Erforschens und der Erneuerung eine männliche Energie ist, während die Energie der Vereinigung, des Zusammenkommens, des Zuhauses, eine weibliche Energie ist. Beide Energien sind sowohl in Männern als auch in Frauen zu finden. Als Seele seid Ihr weder männlich noch weiblich. Genauer gesagt, Ihr seid sowohl männlich als auch weiblich. Ihr habt Eure Reise mit diesen beiden Zutaten begonnen. Und jetzt ist die Zeit gekommen, sie in Harmonie zusammenarbeiten zu lassen, das heißt, wirklich die Einheit Eures Selbst zu erfahren. Nachdem Ihr Eure eigene Größe so lange verleugnet habt, werdet Ihr letztendlich realisieren, dass es keine Alternative dazu gibt, der Gott zu sein, nach dem Ihr Euch sehnt.
Das ist der ultimative Durchbruch zur Erleuchtung: Zu erkennen, dass Ihr selbst der Gott seid, nach dem Ihr Euch verzehrt. Da ist nichts außerhalb Eurer selbst, das Ihr ins Zentrum Eurer eigenen Kraft, Eurer eigenen Ganzheit bringen könntet. Ihr seid es, Ihr seid der Eine und Ihr wart es immer schon! Ihr habt schon immer auf Euch gewartet!
Wenn diese Flamme der Selbsterkenntnis in Euch entzündet ist, bringt das Euch solche Freude, ein so tiefes Gefühl des Nach-Hause-Kommens, dass es all Eure Beziehungen in eine neue Perspektive stellt. So fühlt Ihr Euch zum Beispiel von den Dingen, die andere Euch erzählen, weniger betroffen. Wenn jemand Euch kritisiert oder misstraut, nehmt Ihr es nicht mehr automatisch persönlich. Ihr fühlt Euch weniger angegriffen oder neigt weniger dazu, darauf zu reagieren. Ihr lasst es eher auf sich beruhen und Euer Bedürfnis, Euch zu verteidigen, sowohl vor Euch selbst, als auch vor der anderen Person, fällt von Euch ab. Wenn Ihr Euch durch das, was eine andere Person von Euch denkt, leicht verletzt fühlt, dann ist das ein Indiz dafür, dass Ihr Euch selbst im tiefsten Inneren verachtet, so dass Ihr dazu neigt, den negativen Einschätzungen anderer zuzustimmen. Diese Geringschätzung Eurer selbst könnt Ihr nicht lösen, indem Ihr den Konflikt mit anderen sucht, sondern nur, indem Ihr in Euch selbst geht und Euch um Eure emotionalen Wunden kümmert. Diese sind sehr viel älter als dieser spezifische Moment der Abweisung.
Tatsächlich ist jeder Schmerz durch Abweisung – ja jeder Schmerz innerhalb von Beziehungen – auf diese ursprünglichen, nicht verheilten Geburtsschmerzen zurückzuführen. Es mag Euch scheinen, als ob ich hier einen Riesensprung mache, weil alle möglichen komplizierten Situationen in Beziehungen nahezulegen scheinen, dass ihre Ursache mehr in der Nähe zu suchen sei. Es mag den Anschein haben, dass Euer Schmerz durch etwas verursacht wurde, was Euer Partner getan oder nicht getan hat. Es mag den Anschein haben, als ob irgendetwas außerhalb Eurer selbst den Schmerz hervorruft. Und deshalb denkt Ihr, dass die Lösung Eures Problems im Verhalten des anderen zu finden sei. Aber lasst Euch sagen: Im Grunde versucht Ihr nur, eine uralte Wunde in Euch selbst zu heilen. Und wenn Ihr Euch dessen nicht bewusst seid, dann könnt Ihr leicht in Beziehungsprobleme verstrickt werden, die extrem schmerzhaft sein können.
Vor allem in heterosexuellen Beziehungen (Liebesbeziehungen) versucht Ihr häufig, eine Art von Einheit und Sicherheit zu erzwingen, die dem urzeitlichen Zustand der Einheit entspricht, an den Ihr Euch noch vage erinnert. Unterbewusst versucht Ihr, das Gefühl wiederherzustellen, das Ihr hattet, als Euch dieses Federbett unbedingter Liebe und Akzeptanz noch gemütlich und warm umgeben hat. Da ist ein Kind in Eurem Inneren, das sich nach dieser unbedingten Akzeptanz die Augen aus dem Kopf heult. Aber wenn dieses Kind in Euch seine Arme um das Kind in Eurem Partner legt, führt das nur allzu oft zu einem erstickenden Klammergriff, der beide Partner an einer echten Selbstentwicklung hindert.
Was wirklich dabei geschieht, ist, dass Ihr emotional abhängig werdet und beginnt, die Liebe oder die Anerkennung der anderen Person für Euer Wohlergehen zu brauchen. Abhängigkeit bringt immer Macht- und Kontrollprobleme mit sich, denn jemanden zu brauchen, bedeutet immer auch, sein oder ihr Verhalten kontrollieren zu wollen. Das ist der Anfang einer destruktiven Beziehung. Seine eigene Individualität innerhalb einer Beziehung aus der unbewussten Sehnsucht nach absoluter Vereinigung heraus aufzugeben, ist ein destruktives Verhalten, das sich sowohl gegen sich selbst als auch gegen die andere Person richtet.
Echte Liebe zwischen zwei Menschen zeigt zwei Energiefelder, die total unabhängig voneinander funktionieren. Jedes von beiden ist eine Einheit in sich selbst und verbindet sich mit dem anderen auf der Basis dieser inneren Einheit. In Beziehungen, in denen die Partner voneinander abhängig sind, werdet Ihr ein unkoordiniertes Streben nach einer „organischen Ganzheit“ feststellen – einer kann oder will ohne den anderen nicht leben. Das führt zu einer Verstrickung der Energiefelder, die in den Aura-Feldern als eine Art Energieschläuche zu erkennen ist, über die die beiden Partner sich gegenseitig füttern. Sie füttern sich gegenseitig mit den suchterzeugenden Energien von Abhängigkeit und Kontrolle. Diese Art von Energieverstrickung zeigt deutlich, dass Ihr nicht die Verantwortung für Euch selbst übernehmt; dass Ihr Euch nicht an diese alte Seelenwunde herantraut, die nur Ihr selbst heilen könnt. Wenn Ihr nur diesen tiefen Schmerz anerkennen und die Verantwortung übernehmen würdet, könntet Ihr sehen, dass Ihr nie irgendjemand anderen braucht, um ganz und heil zu sein und Ihr könntet Euch von diesen destruktiven Aspekten Eurer Beziehungen befreien.
Karmische
Beziehungen
In diesem Zusammenhang will ich auch etwas über „Karmische Beziehungen“ sagen. Hiermit meine ich Beziehungen zwischen Menschen, die einander über viele Lebenszeiten hinweg gekannt und intensive Emotionen miteinander durchlebt haben. Das Kennzeichen solcher karmischen Beziehungen ist, dass die Partner ungelöste Emotionen – wie Schuld, Angst, Abhängigkeit, Eifersucht, Ärger oder ähnliches – mit sich tragen. Aufgrund dieser ungelösten emotionalen „Last“, fühlen sie sich in jeder neuen Inkarnation wieder zueinander hingezogen. Das Ziel dieses neuerlichen Zusammentreffens ist immer wieder, ihnen die Möglichkeit zu geben, das anstehende Problem wirklich zu lösen. Dazu erschaffen sie dasselbe Problem in einem kurzen Zeitraum wieder und wieder. Wenn sie sich anfangs treffen, empfinden die karmischen „Mitspieler“ ein überwältigendes Verlangen, sich näher zu kommen und nach einiger Zeit fangen sie an, ihre alten emotionalen Muster auszuleben. Nun ist die Bühne dafür bereitet, das alte Thema neu aufzulegen und es vielleicht in einer erleuchteteren Art und Weise anzugehen. Die spirituelle Absicht hinter diesem erneuten Zusammentreffen ist, beiden Partnern die Möglichkeit zu geben, andere Wege zu beschreiten, als sie es in einem vorigen Leben getan haben.
Ich will Euch hier ein Beispiel geben: Stellt Euch eine Frau vor, die in einem früheren Leben einen Ehemann hatte, der ziemlich besitzergreifend und herrschsüchtig war. Eine Weile akzeptierte sie das, aber an einem bestimmten Punkt beschloss sie, dass es jetzt genug sei und brach die Beziehung ab. Danach beging ihr Ehemann Selbstmord. Die Frau verspürte Reue. Sie glaubte, sie sei schuld daran. Hätte sie ihm noch einmal eine Chance geben sollen? Sie trägt dieses Gefühl der Schuld mit sich herum bis an das Ende ihres Lebens.
In einem anderen Leben treffen sie sich wieder. Es besteht eine merkwürdige Anziehungskraft zwischen ihnen. Zunächst ist der Mann ausnehmend charmant und sie im Zentrum seiner Aufmerksamkeit. Er verehrt sie. Sie beginnen eine Beziehung. Von da an wird er zunehmend eifersüchtig und besitzergreifend. Er verdächtigt sie, untreu zu sein. Sie befindet sich in einem inneren Zwiespalt. Sie ist zornig und entsetzt darüber, dass er sie falsch verdächtigt, aber sie fühlt auch eine merkwürdige Verpflichtung, nicht nachtragend zu sein und ihm eine neue Chance zu geben. Er ist ein verletzter Mann, denkt sie, er kann nichts dafür, dass er diese Angst davor hat, verlassen zu werden. Vielleicht kann ich ihm ja helfen, darüber hinwegzukommen. Sie rechtfertigt damit ihr Verhalten, aber in Wahrheit lässt sie zu, dass ihre persönlichen Grenzen überschritten werden. Die Beziehung wirkt sich negativ auf ihr Selbstwertgefühl aus.
Die befreiendste Wahl für diese Frau wäre nun, diese Beziehung abzubrechen und ohne ein Gefühl der Schuld ihren eigenen Weg zu gehen. Sie trägt für den Schmerz und die Angst ihres Mannes keine Verantwortung. Sein Schmerz und ihr Schuldgefühl haben zu dieser zerstörerischen Beziehung geführt. Ihre Beziehung war bereits durch das vorherige Leben emotional belastet. Die tiefere Bedeutung dieser Wiederbegegnung liegt darin, dass die Frau lernen muss, Dinge ohne Schuldgefühle loszulassen und der Mann, emotional auf eigenen Beinen zu stehen. So besteht die einzige wirkliche Lösung dieser Situation darin, die Beziehung abzubrechen. Die Lösung für das Karma der Frau besteht darin, ihr Gefühl der Schuld loszulassen. Der „Fehler“, den sie in ihrem früheren Leben gemacht hat, besteht nicht darin, dass sie ihren Mann verlassen hat, sondern dass sie sich für seinen Selbstmord verantwortlich fühlte. Das Weggehen seiner Frau in diesem Leben könnte den Mann wieder mit seinem eigenen Schmerz und seiner Angst konfrontieren und ihm eine neue Gelegenheit geben, diese Emotionen anzunehmen, anstatt vor ihnen davonzulaufen.
Eine karmische Begegnung könnt Ihr daran erkennen, dass die andere Person Euch merkwürdig bekannt vorkommt. Sehr häufig liegt auch eine gegenseitige Anziehung, etwas „Zwanghaftes“ in der Luft, die Euch dazu bringt, zusammenzukommen und Euch gegenseitig zu entdecken. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, kann diese starke Anziehung in eine Liebesbeziehung oder einen überaus starke Verliebtheit, ja Verblendung münden. Die Emotionen, die Ihr dabei erfahrt, können so überwältigend sein, dass Ihr denkt, Ihr hättet eine verwandte Seele gefunden. Und doch sind die Dinge nicht, wie sie scheinen. In solchen Beziehungen wird es immer tiefsitzende Probleme geben, die über kurz oder lang an die Oberfläche drängen. Häufig geraten die Partner in einen psychologischen Konflikt, dessen Hauptbestandteile Macht, Kontrolle und Abhängigkeit sind. Und so wiederholen sie die Tragödie, die sie unterbewusst aus einem früheren Leben kennen. In einem früheren Leben waren sie vielleicht Liebende, Eltern oder Kind, Vorgesetzter oder Angestellter, oder in irgend einer anderen Art von Beziehung. Aber immer haben sie durch Handlungen von Untreue, Machtmissbrauch – oder, auf der anderen Seite, zu starker Hingabe – eine tiefe Wunde im anderen berührt. Es gab eine tiefgehende emotionale Beziehung zwischen ihnen, die tiefe Wunden geschlagen hat und emotionales Trauma auslöste. Das ist der Grund, weshalb die Macht der Anziehung genau wie unerklärliche Abneigungen so heftig sein können, wenn sie sich in diesem neuen Leben wieder begegnen.
Die spirituelle Aufforderung an alle Seelen, die energetisch in einem solchen Beziehungsgestrüpp verstrickt sind, ist, den anderen loszulassen und eine „Einheit-mit-sich-selbst“ zu finden, frei und unabhängig zu werden. Karmische Beziehungen, wie sie hier erwähnt sind, sind fast nie langfristige, stabile, liebevolle Verbindungen. Sie sind eher zerstörerisch als heilend. Ziemlich häufig ist die grundlegende Aufgabe solcher Begegnungen, endlich zu schaffen, den anderen loszulassen. Das haben die Beteiligten in einem oder mehreren früheren Leben nicht geschafft, aber nun bietet sich eine neue Gelegenheit, sich gegenseitig in Liebe gehen zu lassen.
Wenn Ihr Euch selbst in Beziehungen befindet, die durch intensive Emotionen gekennzeichnet sind, die in Euch eine Menge Trauer und Schmerz hervorrufen, von denen Ihr Euch aber bisher nicht befreien konntet, macht Euch bitte klar, dass Ihr durch nichts verpflichtet seid, bei der anderen Person zu bleiben. Genauso solltet Ihr Euch klarmachen, dass intensive Emotionen häufiger zu tiefem Schmerz als zu gegenseitiger Liebe führen. Die Energie der Liebe ist im Wesentlichen ruhig und friedvoll, unbeschwert und inspirierend. Sie ist nicht schwer, anstrengend und tragisch. Wenn eine Beziehung solche Züge annimmt, ist es eher an der Zeit, sie loszulassen, als „daran zu arbeiten“.
Manchmal überzeugt Ihr Euch selbst davon, dass Ihr zusammenbleiben müsst, weil Ihr ein „gemeinsames Karma“ habt und „es aufarbeiten müsst“. Ihr benutzt Karma als Argument, die Beziehung zu verlängern, während Ihr beide schrecklich darunter leidet. Aber tatsächlich verdreht Ihr hier das Konzept des Karma. Karma könnt Ihr nicht gemeinsam aufarbeiten: Karma ist immer eine ganz individuelle Geschichte. Das Karma, das in solchen Beziehungen zum Tragen kommt, bedeutet sehr häufig gerade, dass Ihr vollkommen loslassen müsst, dass Ihr euch aus solchen Beziehungen lösen müsst, um Euch darüber klar zu werden, dass Ihr in Euch selbst eine Einheit seid. Noch einmal, Karma ist etwas, was Ihr mit Euch alleine ausmachen müsst. Eine andere Person kann in Euch etwas berühren oder auslösen, das eine Menge Drama zwischen Euch aufbaut. Aber es bleibt Eure ganz individuelle Aufgabe und Herausforderung, mit Euren eigenen inneren Verletzungen fertig zu werden und nicht mit denen des anderen. Ihr habt nur Verantwortung für Euch selbst.
Es ist sehr wichtig, dass Ihr das realisiert, denn das ist eine der Hauptfallen in Beziehungen. Ihr seid nicht verantwortlich für Euren Partner, und er/sie nicht für Euch. Die Lösung für Eure Probleme liegt nicht im Verhalten des anderen. Manchmal fühlt Ihr Euch mit dem Inneren Kind des anderen, mit seinem emotional verletzten inneren Anteil, so verbunden, dass Ihr das Gefühl habt, Ihr seid derjenige, der ihn/sie „retten“ müsste. Aber das wird nicht funktionieren. Ihr werdet das Gefühl der Machtlosigkeit und Opferrolle im Anderen nur verstärken, während wesentlich hilfreicher wäre, hier eine Grenze zu ziehen und Euch um Euch selbst zu kümmern. Es ist Eure Bestimmung, Euch in Euch ganz und vollkommen zu fühlen, ganz für Euch allein. Das ist die wichtigste Voraussetzung für eine wirklich erfüllende Beziehung.
Heilende
Beziehungen
Es gibt heilende und zerstörerische Beziehungen. Ein Charakteristikum der heilenden Beziehung ist, dass die Partner sich so akzeptieren, wie sie sind, ohne zu versuchen, den anderen zu ändern. Sie genießen die Gegenwart des Anderen, aber sie fühlen sich nicht unwohl, verzweifelt oder einsam, wenn der Andere nicht bei ihnen ist. In dieser Art von Beziehung geben sich die Partner gegenseitig Verständnis, Unterstützung und Ermutigung, ohne zu versuchen, die Probleme des Anderen zu lösen. In solchen Beziehungen herrschen Freiheit und Frieden. Natürlich kann es auch hier hie und da zu Unstimmigkeiten kommen, aber die Emotionen, die dadurch hervorgerufen werden, sind kurzlebiger Natur. Beide Partner sind bereit, sich gegenseitig zu verzeihen. Es besteht eine Herzensbeziehung zwischen ihnen und infolgedessen nehmen sie die Emotionen bzw. Fehler des Anderen nicht persönlich. Da sie in ihnen keine tiefer liegenden Schmerzen auslösen, messen sie ihnen auch nicht so viel Bedeutung bei. Sie beziehen ihre Stärke und ihr Wohlbefinden nicht aus der Anerkennung oder der Gegenwart des Partners. Er oder sie füllt nicht etwa eine Leere in ihnen, sondern steuert etwas Neues und Vitales hinzu.
Auch in heilenden Beziehungen können die Partner sich bereits aus einem oder mehreren früheren Leben kennen. Aber in diesen Fällen haben sie fast nie eine karmische Last, wie oben beschrieben. Die beiden Seelen mögen sich in einem früheren Leben auf eine Weise gekannt haben, die hauptsächlich ermutigend und aufbauend war. Als Freunde, Partner, Eltern und Kinder, haben sie sich als Seelenpartner erkannt. Dies schafft über viele Lebenszyklen hinweg eine untrennbare Verbindung.
Ich will Euch ein anderes Beispiel dafür geben. Ein junger Mann wächst in einer armen Familie irgendwann im Mittelalter auf. Er ist von Natur aus sanft und einfühlsam und passt nicht gerade gut in sein soziales Umfeld. Seine Familie besteht aus Handwerkern, ziemlich harten Leuten, die nicht allzu viel von seiner verträumten, unpraktischen Natur halten. Als er erwachsen ist, geht er in ein Kloster. Aber auch dort ist er nicht richtig glücklich, denn das Leben dort ist sehr streng geregelt und es gibt nur wenig menschliche Wärme oder Kameradschaft zwischen den Menschen, die dort leben. Aber da ist ein Mann, der ebenfalls ein bisschen anders ist. Es ist ein Priester, der einen höheren Rang hat als er, der aber dennoch keine Aura der Autorität um sich verbreitet und echtes Interesse an ihm hat. Ab und zu fragt er ihn, wie es ihm so geht und schanzt ihm ein paar angenehme Aufgaben, wie zum Beispiel Gartenarbeiten, zu. Immer, wenn sie sich ansehen, ist da ein Gefühl des Wiedererkennens, ein auf-der-gleichen-Wellenlänge-sein zwischen ihnen. Sie haben eine stille Herzensverbindung. Obwohl sie sich nicht sehr häufig treffen und wenig miteinander sprechen, ist der Priester eine Quelle der Hoffnung und Ermutigung für den jungen Mann.
Im nächsten Leben ist dieser Mann eine Frau. Wieder hat sie eine verträumte und sanfte Art. Sie hat Probleme damit, für sich selbst einzustehen. Als sie erwachsen ist, wird sie in ihrer Ehe von ihrem herrschsüchtigen und autoritären Mann unterdrückt. Zuerst fand sie sein kraftvolles, bestimmtes Charisma anziehend, aber mit der Zeit hat sie erkannt, wie sehr seine Dominanz sie einschränkt und unterdrückt. Aber trotzdem findet sie es sehr schwierig, sich von ihm zu trennen. Auf der Arbeit spricht sie manchmal über dieses Thema mit einem Kollegen, einem Mann, der ein bisschen älter ist als sie. Er ermutigt sie, für sich selbst einzustehen und sich selbst und ihren Bedürfnissen treu zu sein. Jedes mal, wenn sie mit ihm spricht, weiß sie instinktiv, dass er Recht hat. Schließlich, nach tiefem innerem Konflikt, lässt sie sich von ihrem Mann scheiden. Der Kontakt mit ihrem Kollegen verändert sich dadurch. Sie empfindet Zuneigung für ihn. Es stellt sich heraus, dass auch er Single ist. Sie fühlt sich in seiner Gegenwart so wohl, als würden sie sich schon seit Jahren kennen. Ihre Beziehung ist liebevoll, entspannt und ermutigend für beide. Die Sympathie, die sie schon in einem früheren Leben füreinander empfunden haben, drückt sich jetzt in einer Liebesbeziehung zwischen Mann und Frau aus.
Das ist eine heilende Beziehung. Die Frau hat die notwendige Entscheidung getroffen, als sie ihren Mann verließ und ihre eigene Wahl traf. Hierdurch hat sie ihre emotionale Unabhängigkeit gefestigt. Das hat die Basis für eine liebevolle, ausbalancierte Beziehung mit einer verwandten Seele gelegt.
Zwillingsseelen
An dieser Stelle möchte ich auf die Frage der Zwillingsseelen eingehen, von denen Ihr vielleicht alle schon einmal gehört habt. Die Idee der Zwillingsseelen übt eine starke Anziehungskraft auf Euch aus. Aber so etwas kann unter Umständen auch gefährlich sein, weil es dazu führen kann, dass der Geburtsschmerz und die emotionale Abhängigkeit der beiden entsprechenden Seelen verstärkt wird, anstatt sie zu lösen. Das passiert immer dann, wenn Ihr das Konzept der Zwillingsseelen so interpretiert, als gäbe es da eine andere Person, die perfekt zu Euch passt und Euch „ganz“ macht. Es ist die Vorstellung einer Zwillingsseele als „anderer Hälfte“. In diesem Fall nehmt Ihr an, dass die Einheit und Sicherheit, die Ihr so tief vermisst, in jemand anderem zu finden ist, der perfekt zu Euch passt.
Dieser „unreifen“ Vorstellung von Zwillingsseelen entsprechend sind Zwillingsseelen zwei Hälften, die zusammen ein Ganzes ergeben. Meistens ist eine dieser beiden Hälften ein Mann und die andere eine Frau. Diese Vorstellung bedeutet aber nicht nur, dass Ihr unfertig seid, sondern auch, dass Ihr dem Wesen nach männlich oder weiblich seid. Vielleicht könnt Ihr erkennen, dass diese Auffassung von Zwillingsseelen aus spiritueller Sicht weder gesund noch heilsam ist. Sie macht Euch von etwas, das außerhalb Eurer selbst liegt, abhängig. Sie verleugnet Eure göttliche Herkunft, die bedeutet, dass Ihr ALLES seid, männlich und weiblich, und dass Ihr in Euch heil und vollkommen seid. Sie schafft alle möglichen Illusionen, die Euch von Eurer Heimat immer weiter entfernen. Und mit „Heimat“ meine ich Euer eigenes Selbst, die Göttlichkeit Eures „Ich-Seins“. Keine Seele ist jemals als Hälfte einer anderen Seele gedacht.
Zwillingsseelen existieren, und sie sind im wahrsten Sinne des Wortes das, was ihr Name nahe legt: Sie sind Zwillinge. Sie sind Seelen, die auf derselben Schwingungsebene bzw. Frequenz schwingen, oder man könnte auch sagen, die die gleiche Geburtsstunde haben, wie bei biologischen Zwillingen. Die jeweilige Geburtsstunde, dieser einzigartige Moment in Raum und Zeit, bewirkt einen einzigartigen Gefühlston in den Seelen, die da gerade geboren werden. Sie hängen in keiner Weise voneinander ab. Sie sind weder männlich noch weiblich. Aber sie sind ganz sicher aufeinander eingestimmt, als verwandte Geister.
Was ist der Grund für die Erschaffung von Zwillingsseelen? Weshalb gibt es sie? Ah… oft denkt Ihr, der Grund dafür, dass etwas besteht, liege im Lernprozess, der dadurch ermöglicht wird. Aber so ist es bei Zwillingsseelen nicht. Der Grund für das Vorhandensein von Zwillingsseelen liegt nicht in irgendwelchen Lernprozessen. Der Grund ist einfach Spaß und Kreativität. Zwillingsseelen haben in der Dualität keine tiefere Funktion. Ihr werdet Eure Zwillingsseele treffen, wenn Ihr über die Dualität hinauswachst, wenn Ihr Euch wieder mit dem Gott in Euch identifiziert, der ganz und ungeteilt und fähig ist, jede Form, jedes Erscheinungsbild anzunehmen. Zwillingsseelen treffen sich auf ihrem Weg nach Hause.
Lasst uns für einen Moment noch mal zum Beginn Eurer Reise zurückgehen. In dem Moment, in dem Ihr den Zustand der Einheit verlasst und ein Individuum werdet, beginnt für Euch die Dualität. Plötzlich sind da Hell und Dunkel, Groß und Klein, Gesund und Krank usw. Die Realität ist gespalten. Ihr habt keinen Bezugsrahmen mehr dafür, wo und wer Ihr wirklich seid. Davor habt Ihr Eure Identität aus dem „Teil-eines-Ganzen-Sein“ bezogen. Jetzt seid Ihr plötzlich ein einzelnes Teilchen, das aus dem Ganzen herausgerissen wurde. Aber ohne dass Euch das bewusst ist, begleitet Euch jemand, der Euch gleich ist, der Euch so ähnlich ist, wie das nur irgend möglich ist. Ihr habt „denselben Raum“ im Federbett der Einheit eingenommen, Ihr wart Euch so nahe, dass Ihr gar nicht wusstet, dass Ihr Zwei seid, bis Ihr geboren wurdet. Was Euch beide verbindet, ist etwas jenseits der Dualität, etwas, was Eurer Geschichte der Dualität vorausging. Es ist schwierig, das in Worte zu fassen, weil es gegen Eure üblichen Definitionen von Identität verstößt, in der Ihr entweder eins oder zwei seid und nicht gleichzeitig beides sein könnt.
Nun, Ihr habt Euch beide auf die Reise gemacht, eine lange Reise, durch viele Erfahrungen hindurch. Ihr habt beide die Extreme der Dualität erfahren, um nach und nach zur Erkenntnis zu gelangen, dass Euer Wesen nicht in der Dualität liegt, sondern irgendwo außerhalb, in irgendetwas, was dem Ganzen zugrunde liegt. Sobald Ihr Euch dieser Einheit zutiefst bewusst werdet, beginnt Eure Rückreise. Nach und nach, Schritt für Schritt, fühlt Ihr Euch weniger von äußeren Dingen wie Macht, Ruhm, Geld oder Prestige angezogen. Ihr versteht mehr und mehr, dass der Schlüssel nicht darin liegt, was Ihr erlebt, sondern wie Ihr es erlebt. Ihr schafft Euer eigenes Glück oder Euer eigenes Elend durch Euer Bewusstsein. Nun entdeckt Ihr die Macht Eures Bewusstseins.
Dann, wenn Ihr durch die ganzen Höhen und Tiefen der Dualität gegangen seid, kommt der Moment, in dem Ihr Eurer Zwillingsseele begegnet. In der Energie und der Erscheinung Eurer Zwillingsseele erkennt Ihr einen wesentlichen Teil Eures Selbst, Eures Wesens jenseits der Dualität und durch genau diese Erkenntnis versteht Ihr Euch selbst besser und werdet Euch bewusst, wer Ihr wirklich seid. Euer Zwilling ist ein Bezugsrahmen für Euch, der Euch hilft, über die engen Grenzen, die Euch suggeriert wurden und die Ihr in diesem und in den Leben davor angenommen habt, hinauszugehen. Ihr befreit Euch, indem Ihr diese Spiegelung Eures Selbst in Eurem Zwilling erkennt. Es ist so etwas wie ein Erinnerungssignal und es hat nichts mit emotionaler Abhängigkeit zu tun. Euer Zusammentreffen hilft Euch beiden, stärkere und selbst-bewusstere Individuen zu werden und Eure Kreativität und Liebe auf Erden auszudrücken. Es beschleunigt Euren Weg zurück, da es Euch hilft, auf ein höheres Niveau der Einheit zu gelangen, das aber gleichzeitig Euer Ich-Sein, Eure einzigartige Individualität vollständig beibehaltet und zum Ausdruck bringt.
Im Endeffekt sind wir alle Eins. Wir werden unterstützt durch eine Energie, die in uns allen gleichermaßen vorhanden ist. Aber zugleich sind wir alle individuell. Die Zwillingsseele ist das Bindeglied zwischen Individualität und Einheit. Sie ist wie ein Sprungbrett zur Einheit. Wenn Ihr Euch mit Eurer Zwillingsseele bewusst und körperlich verbindet, werdet Ihr etwas Neues erschaffen: Aus Euren gemeinsamen Aktionen wird eine Dritte Energie geboren. Diese Energie hilft, Euer Bewusstsein von Einheit viel stärker zu steigern, als es bei Euch beiden allein der Fall gewesen wäre. Da sie sich auf dem Weg nach Hause befinden, fühlen sich Zwillingsseelen inspiriert, die Energien von Liebe und Einheit auf der Erde zu verankern und sie tun das auf eine Weise, die ihren einzigartigen Talenten und Fähigkeiten entspricht. Auf diese Weise bildet die Liebe zweier Zwillingsseelen ein Sprungbrett zwischen eins, also individuell sein und Eins, ein Ganzes, mit allem zu sein.
Es besteht ein starkes inneres Band zwischen Zwillingsseelen, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass sie vollständig in sich abgeschlossene Einheiten sind. Ihr Zusammensein bringt Liebe und Freude, und wenn sie zusammen sind, steigern sich Kreativität und Selbstverwirklichung. Sie unterstützen sich gegenseitig, ohne in die Falle emotionaler Abhängigkeit und Bedürftigkeit zu tappen. Die Liebe zwischen zwei Zwillingsseelen dient nicht dazu, etwas zu heilen, sondern etwas Neues zu erschaffen: Statt dass die Zwei Eins werden, wird aus den Zweien Drei.
Die Heilung der
kosmischen Geburtsschmerzen
Ihr werdet Eure Zwillingsseelen eines Tages treffen. Lasst dieses Wissen erst einmal genug für heute sein. Versucht nicht, auf Hoffnungen und Erwartungen herumzureiten, die Euch aus dem Hier-und-Jetzt herausführen. Was in diesem Moment allein zählt, ist dass Ihr vollkommen realisiert, dass die Liebe und Sicherheit, nach denen Ihr Euch so sehnt, in Euch selbst liegen. Ihr müsst erkennen, dass diese absolute Selbstakzeptanz Euch niemals durch jemand anderen gegeben werden kann, auch nicht durch Eure Zwillingsseele.
Nicht nur in Liebesbeziehungen, sondern auch in Eltern-Kind-Beziehungen besteht die Versuchung, absolute Vereinigung oder Sicherheit im Anderen zu suchen. Denkt nur an ein Elternteil, das sich im Stillen wünscht, dass sein Kind all die Träume verwirklicht, die er nicht erfüllt hat, oder ein Kind, das zwar bereits erwachsen ist, aber immer noch stark an seinen Eltern hängt und sie als seinen absolut sicheren Hafen betrachtet.
Es ist wichtig, dass Ihr die Euren Beziehungen zugrunde liegenden Dynamiken und Motive bewusst erkennt, und sie im Licht Eures Bewusstseins heilt. Euer kosmisches Heimweh kann nicht in einer oder durch eine Beziehung geheilt werden. Das könnt Ihr nur ganz allein, indem Ihr völlig realisiert, wer Ihr seid, indem Ihr Euer Licht, Eure Schönheit und Göttlichkeit erkennt. Das ist das Ziel Eurer Reise.
Ihr werdet auch nicht zu dem Stadium der Einheit, aus dem Ihr kamt, zurückkehren. Das „Federbett der Liebe“, aus dem Ihr geboren wurdet, war Euer Embryonalstadium. Jetzt seid Ihr auf dem Wege, erwachsene Götter zu werden. Ihr werdet ein Feld absoluter Sicherheit und Liebe aus Eurem eigenen Herzen machen und anderen erlauben, dieses Feld ohne jede Bedingung zu teilen. Das ist das Wesen Gottes: bedingungslose Liebe, die ohne bestimmte Vorstellungen und Berechnungen nach außen strahlt, erschafft und wertschätzt.
Ich möchte Euch jetzt bitten, ein paar Momente ganz ruhig zu sein und wirklich Euer Ich-Sein, Euer einzigartig-Sein für Euch selbst zu fühlen. Auch wenn Ihr jetzt gerade von Menschen umgeben seid, fühlt dennoch für einen Moment Euer „Ich“ sehr stark. Ganz ohne Vorbehalt: Ihr seid dieser eine Teil von Gott. Das kann Euch niemand nehmen, es ist eine unbestreitbare Tatsache, die einfach IST.
Und jetzt fühlt, wie diese unbestreitbare Tatsache Eures Ich-Seins eine Quelle von Freude und Kraft für Euch wird. Sagt Ja zu dem Wunder Eures eigenen Seins und umarmt es. Ja, Ich bin Ich. Ich bin separat und einzigartig, mein eigenes Selbst. Ich kann mich auch mit anderen tief verbinden, aber ich bleibe immer Ich. Ihr mögt jetzt denken, dass hinter dieser Erkenntnis Einsamkeit und Trostlosigkeit liegen, aber bitte geht jetzt über diese Gedanken hinaus und fühlt die Kraft und Vitalität in Euch selbst. Wenn Ihr wirklich Ja zu Eurer Individualität sagt, erfahrt Ihr Selbstvertrauen und Vertrauen in andere. Auf dieser Basis werdet Ihr liebevolle Beziehungen erschaffen und Einsamkeit und Trostlosigkeit werden verschwinden.
Wenn Euch Gefühle der Einsamkeit und Trostlosigkeit überwältigen, nehmt das Kind in Euch auf den Schoß. Nehmt wahr, wie stark verletzt dieses Kind ist. Es sehnt sich nach der totalen Sicherheit, die es einst kannte, als Embryo. Es sehnt sich danach, diese Sicherheit im Gesicht Eures Partners wiederzufinden, im Gesicht Eures Kindes, im Gesicht Eurer Mutter, oder Eures Vaters, im Gesicht eines Therapeuten … Dann zeigt dem Kind Euer Gesicht. Ihr habt für dieses Kind das Gesicht eines Engels. Ihr seid dazu ausersehen, dieses Kind auf die umfassendste Weise, die Ihr überhaupt erträumen könnt, zu heilen. Nicht ich oder irgendein „Meister“ ist fähig, das für Euch zu tun. Wir können Euch nur die Richtung weisen. Ihr selbst seid Eure eigenen Retter.
Schließlich möchte ich Euch bitten, unser Zusammensein für einen Moment zu fühlen. Auch wenn Ihr nicht körperlich anwesend seid, sondern diese Zeilen lest, spürt unsere Verbundenheit. Konzentriert Euch jetzt nicht auf Euer Ich-Sein, sondern auf das Verbundensein, und zwar auf eine sehr lockere und leichte Weise. Fühlt die Energie; fühlt, was uns zusammenbringt. Es ist eine Sehnsucht nach Ganzheit. Jetzt stellt Euch vor, dass wir umgeben sind von der kraftvollsten Energie, die es gibt, der Energie Eures erwachenden Selbst, der Energie des Engels in Euch. Lasst uns diese Energie einatmen und nehmt Euch eine Minute Zeit, dies tief in Euch zu spüren.
© Pamela Kribbe
Übersetzung: Dorothee Geray
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