Sexualität und Spiritualität
Jeshua, gechannelt durch Pamela Kribbe
Liebe Freunde,
Ich freue mich, dass wir wieder beisammen sind. Wenn ich Euch sehe, sehe ich Euch nicht so sehr als die festen Körper, die Ihr im Spiegel seht. Ich fühle und sehe vielmehr Euer Inneres: die innere Bewegung Eurer Gedanken, Gefühle und Emotionen. Ich bin hier, um Euch auf Eurer inneren Reise zur Seite zu stehen.
Heute möchte ich mit Euch über ein Thema sprechen, das während Eurer ganzen Geschichte auf der Erde eine tiefe Auswirkung auf Euch hatte. Es geht um die Sexualität, und darum, wie sie von Männern und Frauen erfahren wird.
Das ist kein einfaches Thema. Sexualität ist durch viele Vorurteile, Ängste und Emotionen belastet. Kaum ein Aspekt davon ist noch spontan und selbstverständlich. Man könnte auch sagen, dass der kindliche Aspekt der Sexualität, der Aspekt des frei erkundenden, unschuldigen Kindes, verloren gegangen ist.
Ihr seid voller Furcht und Anspannung, wenn es darum geht, Euch sexuell auszudrücken.
Ich möchte mit diesem Channeling diese Bürde ansprechen, aber erst einmal möchte ich ein bisschen darüber sprechen, was Sexualität von einer spirituellen Perspektive aus bedeutet.
Sexualität ist der gemeinsame Tanz männlicher und weiblicher Energien. Ursprünglich war Sexualität mehr als ein körperlicher Akt. Sie war als ein Tanz gedacht, an dem alle Ebenen oder Aspekte von Euch und Eurem Partner beteiligt sind. Ich werde hier zwischen vier Ebenen bzw. Aspekten unterscheiden, die alle eine Rolle in diesem Tanz der Energien spielen.
Vier Aspekte der sexuellen Erfahrung
Zunächst ist da die materielle Ebene, der Aspekt des physischen Körpers.
Der Körper ist unschuldig. Der Körper kennt sexuelles Begehren und Lust, und zwar als etwas, was im Körper ganz spontan vorhanden ist. Der Körper sucht nach Befriedigung seiner Bedürfnisse und das menschliche, bzw. das Seelenbewusstsein im Menschen, legt den Weg, wie das sexuelle Bedürfnis sich ausdrückt und manifestiert, fest. Noch einmal, der Körper ist unschuldig. Er kennt Lust und Begehren und daran ist nichts verkehrt. Das kann eine Quelle von Spaß, Spiel und Freude sein. Aber der Körper selbst kann nicht wählen, auf welche Weise er seine sexuellen Energien ausdrückt. Hier seid Ihr, die menschlichen Wesen, in der Pflicht, und der Körper bedarf Eurer Führung.
Wenn Ihr Sexualität in der liebevollsten Weise erfahren wollt, dann hat diese Führung ihren Sitz im Herzen. Wenn Ihr Eurem Herzen die Verantwortung für Eure sexuelle Energie überlasst, wird sie ihren freudvollsten Ausdruck finden.
Die Alternative dazu ist, entweder Eure Gedanken (Vorurteile) oder Eure Emotionen den sexuellen Fluss bestimmen zu lassen und Ihr werdet sehen, dass dies einige Blockaden in Eurer Energie hervorrufen wird, aber darüber werde ich später sprechen.
Der zweite Aspekt des sexuellen Tanzes, den ich hier unterscheiden möchte, ist die emotionale Ebene. Sexuelle Vereinigung ist ein zutiefst emotionaler Akt. Wenn Ihr diesen Aspekt ignoriert, seid Ihr in diesem Akt nicht wirklich präsent und schneidet Euch selbst von der wahren Bedeutung der Sexualität ab.
In einem früheren Channeling mit dem Titel „Umgang mit Emotionen“ haben wir das Thema der Emotionen ausführlich behandelt. Wir haben die machtvollen Emotionen von Angst, Wut und Traurigkeit behandelt und darüber gesprochen, wie sie Euch aus Eurem Zentrum werfen können. Wenn in einer Beziehung zwischen zwei Menschen eine dieser machtvollen Energien vorhanden ist und wenn sie nicht bewusst erkannt und angesprochen werden, wird sie genau dann aufkommen, wenn sie intim beisammen sind. Diese Emotionen können zu psychischen Reaktionen von Widerstand und Abblocken führen, wenn Ihr körperlich intim seid oder dazu, dass der Körper unfähig ist, Lust oder Erregung zu spüren.
Immer, wenn diese psychischen oder physischen Blockaden vorhanden sind, ist es wichtig, sie auf der Ebene zu behandeln, auf der sie verursacht wurden: der emotionalen Ebene. Wenn Ihr versucht, körperliche Symptome zu behandeln, ohne auf die zugrunde liegende emotionale Dynamik zu achten, seid Ihr Euch selbst und Eurem Körper gegenüber respektlos. Wenn Euer Körper Intimität ablehnt, ist das eine eindeutige und klare Mitteilung, dass da eine emotionale Blockade vorliegt. Diese kann durch ein Problem zwischen Euch und Eurem Partner verursacht sein oder es kann auch eine emotionale Verletzung sein, die Ihr aus der Vergangenheit mit Euch herumtragt. Was immer es ist, es muss auf eine sanfte und liebevolle Art behandelt werden, bevor die sexuellen Energien frei fließen können.
Die nächste Ebene nach der emotionalen ist die Ebene des Herzens, das der Sitz des Gefühls ist. In demselben Channeling, das ich eben angesprochen habe („Umgang mit Emotionen“) haben wir zwischen Gefühlen und Emotionen unterschieden. Gefühle gehören zum Bereich von Intuition und innerem Wissen. Eure Gefühlsseite spricht zu Euch durch ein leises Flüstern voller Weisheit und Mitgefühl. Emotionen sind dramatischer in ihrer Natur, und wir haben sie die „Reaktionen auf Nicht-Verstehen“ genannt, denn das ist, was sie im Wesentlichen sind: Explosionen des Nicht-Verstehen-Könnens von dem, was Euch passiert (vgl. dieses Channeling für weitere Erklärungen).
Wenn sich zwischen Sexualpartnern die Herzen öffnen, dann ist da Vertrauen, Liebe und Sicherheit zwischen ihnen. Wenn das Herz in einem sexuellen Zusammensein beteiligt ist, dann erlaubt Ihr Eurer Intuition, von allem Kenntnis zu nehmen, was zwischen Euch passiert, wenn Ihr intim werdet. Ihr versteckt Eure Emotionen nicht, Ihr sprecht sie offen aus. Alte Schmerzen können an die Oberflächen kommen und werden akzeptiert. Ihr werdet so angenommen, wie Ihr seid, und diese Art der Akzeptanz hat die stärkste Heilungskraft, die es gibt. Wenn Ihr Eure Herzensenergie mit Eurer sexuellen Energie verbindet, dann kann tiefgreifende Heilung in einem Bereich, der sie so sehr benötigt, geschehen.
Aber das Herz kann auch eine wichtige Rolle spielen, um Euch daran zu hindern, Sexualität in einer freudvollen, liebevollen Art und Weise zu erfahren. Euer Herz mag sich selbst aus verschiedenen Gründen von den Freuden der Sexualität abgeschottet haben.
Zunächst kann da im Herzen ein Bedürfnis vorhanden sein, über diese körperliche Ebene der Erde hinauszuwachsen. Zweitens können da auch religiöse Dogmen beteiligt sein, die das Herz daran hindern, sich für das zu öffnen, was Sexualität wirklich ist. Ich werde nun auf beide Themen eingehen.
Das Herz kann eine starke Neigung dazu haben, sich über die dichte Ebene materieller Realität hinweg zu heben. Das ist eine Art Heimweh. Da kann es ein Verlangen nach Einheit geben, das ganz und gar nicht auf eine sexuelle Vereinigung abzielt, das aber in Wirklichkeit in sich eine versteckte Ablehnung der irdischen Ebene und (auch der Sexualität) birgt. Viele von Euch kennen das Bedürfnis, diese Wirklichkeit zu überwinden. Viele von Euch erinnern sich an die Energien von Liebe und Harmonie, die Ihr in nicht-materiellen Ebenen erfahren habt, bevor Ihr auf der Erde inkarniert seid. Eure Herzen sehnen sich nach der Leichtigkeit und dem Licht dieser Schwingung. Ihr versucht, diese Energien in Euch aufzusaugen, wenn Ihr meditiert. Häufig werden die oberen Chakren auf diese Weise aktiviert, also das Herz, der Hals, das Dritte Auge und das Kronenchakra. Sie öffnen sich, während die unteren 3 Chakren (Solarplexus, Bauch und Wurzelchakra), die alle für Euer irdisches Selbst wichtig sind, mehr oder weniger vernachlässigt werden.
Etwas Ähnliches geschieht, wenn auch auf unnatürlichere Weise, wenn Ihr Drogen nehmt. Wenn Ihr bewusstseinserweiternde Drogen nehmt, werden die höheren Chakren künstlich aufgerissen und Ihr könnt vorübergehend die Glückseligkeit und Ekstase erfahren, die Euch den dichten und schweren Aspekt der irdischen Realität vergessen lassen.
Auch wenn das Bedürfnis und das Verlangen nach Transzendenz verständlich ist, ist es wichtig, dass Ihr Frieden mit Eurer irdischen Existenz schließt. Sonst schafft Ihr eine künstliche Trennung zwischen dem höheren und dem niedrigeren Teil Eures Energiefeldes. Dann werdet Ihr Euch mit Eurem Bewusstsein am liebsten im oberen Teil Eurer Aura aufhalten und Ihr werdet eine versteckte oder offene Abneigung gegen die Realität Eures Körpers, Eurer Emotionen und Eurer Sexualität entwickeln. Dies führt zu einer Unausgewogenheit in Eurem Energiefeld.
Wenn Ihr auf diese Art und Weise heimwehkrank seid, dann versucht, den Grund und Zweck für Eure Anwesenheit auf der Erde im Hier und Jetzt zu erkennen. Der Zweck Eures Hierseins ist nicht, über die Erde hinaus zu wachsen, sondern Euer Zuhause auf die Erde zu bringen. Dies ist ein heiliges Unterfangen.
Der zweite Grund für das Herz, vor der Sexualität zurückzuschrecken, sind religiöse Dogmen, oft aus vergangenen Leben. Da kann es Leben gegeben haben, in denen Ihr Enthaltsamkeit geschworen habt oder in denen Ihr gelernt habt, Scham oder Schuldgefühle über Eure körperlichen Freuden und Sexualität zu empfinden. Diese Energien können noch immer in Euren Herzen nachwirken. Diese Vorurteile und Gefühle beruhen nicht auf der Wahrheit. Ich will Euch nochmals sagen, der Körper ist unschuldig. Lust, Begehren und einfach alle körperlichen Prozesse, die Euch nach einer körperlichen Vereinigung verlangen lassen, sind natürliche, gesunde Prozesse. Die Imbalancen, die im Bereich der Sexualität entstehen, sind fast immer auf nicht-körperliche Ebenen, von denen ich nun drei besprochen habe, zurückzuführen.
Die vierte und letzte Ebene ist die des Verstandes. Auf mentaler Ebene kann es da moralische oder spirituelle Glaubenssätze geben, die Euch davon abhalten, Eure Sexualität zu genießen. Die meisten dieser Glaubenssätze sind religiöser Natur.
Es kann z.B. sein, dass Ihr auf spiritueller Ebene das Gefühl habt, der Körper sei eine Art Gefängnis. Die nicht-körperliche Wirklichkeit der „höheren Sphären“ (Ihr nennt es so, nicht ich) wird so stark glorifiziert, dass die körperliche Wirklichkeit unterbewertet wird. Das geschieht bei Lichtarbeitern sehr häufig. Vor allem in ihren Kreisen besteht häufig ein Widerstand gegen das Vergnügen und die Freude, die Sexualität bringen kann. Die meisten Lichtarbeiterseelen haben viele Lebenszeiten als Priester, Nonnen oder in ähnlichen Rollen verbracht, zurückgezogen aus der Gesellschaft, ohne Partner oder Familie. Sie haben sich so sehr auf ihre Spiritualität konzentriert, dass der Bereich der Sexualität vernachlässigt wurde. Daher kann Euch auf mentaler oder spiritueller Ebene eine Art Unbeholfenheit daran hindern, Eure sexuellen Energien zu erforschen.
In spirituellen oder religiösen Menschen herrscht häufig ein Mangel an Respekt für den Körper in seiner natürlichen Ausdrucksfähigkeit. Das ist wirklich bedauernswert, denn es ist gerade der Ausdruck im Körperlichen, der von unserer Seite aus als die heiligste Reise, auf die sich eine Seele machen kann, bewertet wird. Die Saat Eurer Göttlichkeit so weit von Zuhause auszubringen und zu ernten, in der Realität von Materie und Form, ist eine heilige Aufgabe. Es ist ein göttlicher, kreativer Akt höchsten Ranges.
Vielleicht wart Ihr schon irgendwann an Jemandes Totenbett oder wart Zeuge einer Geburt. In diesen Momenten beginnt oder beendet die Seele den Tanz mit der Materie. Beide Zeitpunkte sind von einer Atmosphäre der Heiligkeit umgeben. Ihr könnt das als eine tiefe, alles umhüllende Stille, angefüllt mit einer Andacht, die das Kommen bzw. Gehen der Seele verkündet, fühlen. Auf beiden Seiten des Vorhangs herrscht nur tiefster Respekt für das, was Ihr in diesem Moment tut. Der Tanz mit der Materie ist etwas Heiliges. Und Ihr verachtet ihn so häufig!
Sexualität ist in ihrer tiefsten Bedeutung ein Tanz in der Materie, der sich gleichzeitig über die Materie erhebt. In einem ausgewogenen sexuellen Selbstausdruck wachst Ihr über die materielle Realität hinaus, ohne sie zu unterdrücken oder zu ignorieren, ohne Eure drei tieferen Chakren zu vernachlässigen und nur durch die höheren Chakren die Ekstase zu suchen. Komplette Sexualität integriert alle Ebenen Eures Seins. Sexualität schließt die Kluft zwischen Materie und Geist.
Wenn zwei Menschen auf liebevolle Weise intim sind, vibrieren alle Zellen ihrer Körper ein bisschen schneller … sie beginnen ein bisschen zu tanzen. Es öffnet sich ein Verbindungsweg zu einer energetischen Realität mit einer etwas höheren Vibration und einem leichteren Gefühl. Nach einem sexuellen Zusammenkommen, an dem Ihr ganz und gar beteiligt ward, mit Körper, Seele und Geist, fühlt Ihr Euch gleichzeitig friedvoll und freudvoll. Ihr fühlt eine ruhige Ekstase. Die Zellen Eures Körpers haben von der Energie der Liebe gekostet und in diesem Moment habt Ihr die Realität der Liebe ein bisschen näher an Euch herangebracht. Ihr habt der göttlichen Energie der Liebe, die sich so sehr wünscht, durch Euch zu fließen und die vor Eurer sexuellen Natur nur den größten Respekt hat, Einlass gewährt.
Wenn die Energien aller vier Ebenen in einer sexuellen Zusammenkunft zusammenfließen, ist sie ein göttlicher Schöpfungsakt. Dass Kinder ausgerechnet in diesem Akt entstehen, ist nur natürlich. Wenn der Tanz von männlich und weiblich in solch freudvoller Weise aufgeführt wird, kann daraus nur etwas Gutes und Schönes entstehen. Wenn ein Kind auf diese Weise empfangen wird, dann betritt es die irdische Ebene auf einer Rutsche aus Liebe und Licht. Es ist das liebevollste Willkommen, das eine Seele auf der Erde haben kann.
Weil die sexuellen Energien so wertvoll sind, bitten wir Euch: Geht respektvoll mit Eurer Sexualität um. Wenn es da Probleme, Ängste oder Spannungen in diesem Bereich gibt, verurteilt nicht die Sexualität oder gebt sie auf, denn sie ist ein natürlicher Anteil von Euch und ein heiliger noch dazu.
Sexuelle Probleme und der Kampf der Geschlechter
Ich möchte jetzt auf die Geschichte der Sexualität eingehen und dann etwas über die speziellen Probleme sagen, die Frauen und Männer heute in ihrem sexuellen Selbstausdruck erfahren.
Auf dem Bereich der Sexualität hat sich vieles getan. Im Kern trägt die Sexualität ein großes Potential an Licht in sich, aber genau deswegen ist da auch ein großes Potential für Missbrauch. Die Geschichte, über die ich sprechen will, ist eine von Machtkämpfen zwischen Männern und Frauen. Diese Geschichte ist uralt und begann zu der Zeit, als die extra-terrestrischen, galaktischen Reiche ihre Einmischung in das Leben auf der Erde vornahmen (vgl. die Lichtarbeiter-Serie auf dieser Webseite für eine detailliertere Darstellung dieses Prozesses). Davor war die Erde eine Art Paradies, ein Garten Eden, in dem Schönheit und Unschuld herrschten. Wir werden auf diese Ära hier nicht näher eingehen, aber nehmt einfach zur Kenntnis, dass Ihr Euch nun in der Endphase eines Machtkampfes befindet, der viel, viel älter ist als die 5000 Jahre niedergeschriebener Geschichte.
In der letzten Phase dieser Geschichte haben Männer ganz klar die Rolle des Täters und Unterdrückers gespielt. Aber das war nicht immer so. Da gab es auch Zeiten, in denen die Frauen viel machtvoller waren, sowohl in der Öffentlichkeit als auch in den privaten Bereichen des Lebens. Sie unterdrückten die männliche Energie auf genauso grausame und sadistische Weise. Ihr müsst wissen, dass die Frauen nicht natürlicherweise das unterdrückte und unterwürfige Geschlecht sind, noch sind sie das liebevollste. Eure Stereotypen von Frauen als lieb, aber machtlos, und von Männern als hart, aber gefühllos, sagen mehr über diese letzte Phase der oben erwähnten Geschichte aus als über Männer und Frauen an sich.
Da gab es Zeiten, vor Eurer aufgeschriebenen Geschichte, in denen matriarchalische Gesellschaften als Standard betrachtet wurden. Zu jenen Zeiten haben auch Frauen ihre Energien in einer zerstörerischen Weise eingesetzt, ohne Respekt vor der individuellen Lebenskraft und Kreativität in jedem menschlichen Wesen zu haben. Da gab es eine Zeit, in der die Frauen Macht über die Männer ausübten. Frauen kontrollierten und manipulierten Männer durch ihre Fähigkeiten auf dem Gebiet der Emotion und der Intuition, zu denen sie eine natürliche Begabung haben. Darüber hinaus benutzten sie ihre psychische Geschicklichkeit, um Männer zu kontrollieren. So gab es zum Beispiel Opferrituale, in denen Männer gequält und getötet wurden.
Ich möchte diesen Aspekt betonen, da Eure offizielle Geschichte ein einseitiges Bild vom Verhältnis zwischen Männern und Frauen zeichnet. Die Unterdrückung der Frau durch den Mann war während der gesamten Zeit Eurer aufgezeichneten Geschichte evident. Aber der Groll und der Hass, den Männer gegen Frauen hegten (und teilweise immer noch empfinden) kam nicht von ungefähr. Zusätzlich zu den kulturellen Traditionen und Gewohnheiten, die sie beeinflussen, bestehen in der kollektiven Männerseele auch tiefe emotionale Wunden, die aus einer viel älteren Ära stammen.
Ohne weiter ins Detail gehen zu wollen, was diese Ära betrifft, möchte ich Euch bitten, in Euch hineinzufühlen, ob es sein kann, dass Ihr selbst so etwas erfahren habt. Für Frauen lautet die Frage: Könnt Ihr Euch vorstellen, dass Ihr einst Macht über Männer ausgeübt und erfolgreich versucht habt, Ihre Energien zu kontrollieren? Und für Männer lautet die Frage: Könnt Ihr Euch vorstellen, dass das einst im großen Rahmen stattfand und dass Ihr einmal das „schwache Geschlecht“ wart? Vielleicht kommen in Euch bestimmte Bilder oder Phantasien auf, wenn Ihr Euch diese Fragen stellt. Lasst Eure Intuition Euch den Weg weisen und beobachtet die Emotionen, die an die Oberfläche kommen. Das könnte überraschend sein.
Innerhalb der kollektiven Männerseele sind wegen dieser uralten Geschichte Hass und Abneigung entstanden. Die fanden ihren Ausdruck in der Unterdrückung der weiblichen Energie im Bereich der Politik, aber auch der Religion, vor allem durch die Kirche. Die Idee, dass Sexualität sündhaft oder bestenfalls ein notwendiges Übel ist, ist eine männliche Gedankenlinie, die durch Hass und Groll beeinflusst wurde, der aus der Unterdrückung männlicher Sexualität in einer anderen Ära resultierte. Männliche Sexualität wurde zu dieser Zeit als Instrument für die Fortpflanzung betrachtet, ohne Respekt für die Gefühlsseite der Männer und die emotionalen Bindungen zwischen einem Vater und seinen Kindern. Häufig wurden die Kinder durch die Mutter großgezogen, getrennt vom Vater. Dem, was der Vater dachte oder wollte, wurde so gut wie keine Beachtung geschenkt. Wichtige Werte wurden durch die Mutterfigur weitergegeben und die Unterlegenheit des Mannes war einer von diesen Werten. Der Mann war mehr Arbeitstier als gleichberechtigter Partner.
Zusätzlich zur Kirche als Bollwerk frustrierter männlicher Energie, zeigt auch die Welt der Wissenschaft Feindseligkeit gegenüber der weiblichen Energie. Auch wenn Kirche und Wissenschaft in vielen Bereichen natürliche Feinde sind, sind sie doch vereint in ihrem Widerstand gegen den intuitiven, fließenden Aspekt weiblicher Energie. Die Kirchendogmen sind starr und erstickend, aber die wissenschaftliche Methode ist ebenfalls einschränkend, wenn auch auf andere Weise. Während der Antrieb, der hinter der modernen Wissenschaft stand, erleuchtend und innovativ war (im Bedürfnis, falsche Autoritäten zu entthronen), ist sie in einer kleinlichen Art des rationalen Denkens steckengeblieben, die der weiblichen Energie nicht erlaubt, zu partizipieren. Wissenschaftliches Denken ist analytisch und logisch, aber nicht aufgeschlossen genug für die Vorstellungskraft und für außersensorische (intuitive) Quellen der Beobachtung. Die Aversion, die viele Wissenschaftler gegenüber dem „Paranormalen“ und allem, was nicht durch rationale Argumente erklärt werden kann, haben, ist auch zum Teil dieser Seelenerinnerung von Schmerz und Erniedrigung geschuldet, die zu einer Zeit zurückführt, als spiritistische Fähigkeiten durch Frauen missbraucht und als Instrument der Manipulation gegen Männer eingesetzt wurden.
Ich spreche von dieser alten Geschichte, weil ich klar machen möchte, dass es in diesem Kampf der Geschlechter im Endeffekt keine Täter und Opfer, keine „Guten“ und „Schlechten“ gibt,denn Ihr seid beides schon gewesen. Es war ein Kampf der männlichen und der weiblichen Energien, in dem diese zu Gegensätzen wurden, während sie ursprünglich einander ergänzten. In diesen Zeiten heute sind sowohl Männer als auch Frauen aufgefordert, ihre Kräfte wieder zu vereinen und die Freude und Ehrfurcht vor diesem ursprünglichen gemeinsamen Tanz von Weiblichem und Männlichem wiederzufinden.
Im Wesentlichen ist die weibliche Energie führend und inspirierend, während die männliche Energie dienend und beschützend ist. Die weibliche Energie ist die Inspiration hinter jeder Schöpfung; der männliche Aspekt kümmert sich um die Manifestation in Form und Aktion. Beide Energien sind in jedem Menschen vorhanden, in jedem Individuum, ob Mann oder Frau. Ob Ihr ein Mann seid oder eine Frau, ist nicht wirklich relevant; es ist die Balance und die Beziehung zwischen beiden Energien in Euch, die zählt.
Blockaden in der weiblichen Sexualität
Ich will nun über Energieblockaden im Bereich der Sexualität sprechen, die sowohl auf Männer als auch auf Frauen zutreffen. Bei Frauen ist es vor allem der Bereich des ersten und zweiten Chakras (Wurzel- und Nabelchakra), der infolge von sexueller Unterdrückung über die Jahrhunderte am stärksten verletzt und zerstört wurde. Über viele Jahrtausende hinweg wurden Frauen in fast allen Bereichen der Gesellschaft in eine unterwürfige Rolle gedrängt, und dies findet auch heute noch in vielen Gesellschaften auf der Erde statt. In Bezug auf Sexualität haben sich diese Ungleichheiten als Vergewaltigungen, Übergriffe und Erniedrigungen in großem Umfang manifestiert. Infolgedessen haben viele Frauen, ja die gesamte kollektive Frauenseele, unbeschreiblich gelitten. Es sind tiefe emotionale Wunden entstanden, die Zeit, Liebe und äußerste Fürsorge brauchen, um heilen zu können.
Häufig wird der Drang nach sexueller Vereinigung von Frauen als eine Herzenssehnsucht oder als ein spirituelles Gefühl empfunden. Aber wenn sie körperlich intim werden, kann sein, dass sie feststellen, dass sie nicht in der Lage sind, ihre sexuellen Energien frei auszudrücken, weil da Energieblockaden im ersten und zweiten Chakra vorhanden sind. Da gibt es (Seelen-)Erinnerungen in diesen Chakren an Zeiten, in denen ihnen Sexualität aufgedrängt wurde und sie gedemütigt wurden. Diese Erfahrungen waren so schmerzhaft, dass die Frauen ihre Energie, ihr Bewusstsein aus dem Bereich des Bauches abgezogen haben. Wenn nun dieser Bereich des Körpers in sexueller Weise berührt wird, ziehen sich die Muskeln unwillkürlich zusammen oder der emotionale Körper signalisiert Widerstand. Die Körperzellen sind sich des Traumas bewusst und folgen der Einladung zum Tanz nicht ohne weiteres. Sie wollen sich abschotten und eine Mauer bilden, um Euch vor mehr Aggression zu schützen. Diese Reaktion ist absolut verständlich und sollte immer auf die respektvollste Weise behandelt werden. Jede Art von Kraftanstrengung, um diesen Widerstand zu überwinden, ist nur eine weitere Verletzung dieser bereits geschundenen Zentren.
Wenn Ihr als Frau solche Empfindungen habt, ist es sehr wichtig, dass Ihr Euch dessen voll und ganz bewusst werdet: Da kann Zorn sein, Widerstand oder Angst im Hinblick auf körperliche Nähe. Und all diese Emotionen sind häufig viel älter als die Beziehungen, in denen Ihr Euch gerade befindet, ja, älter als dieses Leben. In Euren tieferen Chakren können sehr alte Traumen verborgen sein, die tiefe emotionale Wunden hinterlassen haben.
Ich würde vor allem Frauen, die diesen Schmerz bei sich kennen, empfehlen, sich in die Leben hineinzufühlen, in denen sie Aggressor/Täter (im Gegensatz zum Opfer) waren. Oder, wenn es Euch schwer fällt, Euch an frühere Leben zu erinnern, mit der „Energie des Täters oder der starken Frau“ in Euch in Berührung zu kommen. Das mag sich sehr merkwürdig anhören, aber der Grund ist folgender: Wenn Ihr Opfer sexueller Gewalt wart, hat dies jede Menge Wut in Eurem Energiefeld hervorgerufen. Es kann sich um die Wut aus mehreren Leben handeln. Diese Wut blockiert Euch und hält Euch in einem Gefühl von Machtlosigkeit und Opfermentalität gefangen. Um diese Wut loslassen zu können, müsst Ihr verstehen. Ihr müsst verstehen, warum und weshalb; Ihr müsst das größere Bild erkennen. Wenn Ihr Euch selbst als starke Frau sehen könnt, die grausam und gnadenlos gegenüber Männern sein konnte, und in Eurem Inneren fühlt, dass auch das ein Teil Eures Selbst ist, dann kann die Wut sich in Luft auflösen. Dann kann in Euch ein durchgehendes Verständnis erwachen, ein inneres Wissen, dass Ihr Teil einer größeren karmischen Geschichte seid, in der Ihr sowohl die Rolle des Täters als auch die Rolle des Opfers schon gespielt habt. Es ist fast unmöglich, Eure Empfindungen von Schmerz, Machtlosigkeit und Opferdasein loszulassen, ohne Eure andere Seite, die „dunkle Seite“ in Euch, wahrzunehmen.
Ihr müsst nicht unbedingt in frühere Leben zurückgehen, um diesen dunklen Teil in Euch zu erkennen. Ihr könnt Euch dessen auch bewusst werden, indem Ihr Euch selbst in Eurem ganz alltäglichen Leben beobachtet. Wenn Ihr diese Energie verspürt (z.B. den Willen, Macht auszuüben oder andere zu verletzen) dann könnt Ihr spüren, dass Ihr nicht immer nur das hilflose Opfer äußerer Umstände wart. Es gibt ein karmisches Band zwischen Täter und Opfer: Beide Rollen spiegeln Aspekte Eures Selbst wider.
Sobald Ihr diese dunkle Seite in Euch kennt und akzeptiert, könnt Ihr Eure eigenen inneren Wunden auf andere Weise betrachten und Ihr könnt anfangen, zu vergeben. Sobald da Verständnis ist, kann sich die Wut auflösen und Ihr könnt mit den Emotionsschichten, die tiefer liegen, in Kontakt treten; der Traurigkeit, dem Schmerz, der da in vielen Ebenen, auch im Körper selbst, vorhanden ist.
Es ist sehr wichtig für Frauen, den Täter-Aspekt in sich selbst zu erkennen und damit zu arbeiten. Wenn Ihr in Euch Gefühle von Hass und Groll im Hinblick auf Sexualität empfindet, dann realisiert, dass Ihr Euch, je mehr Hass und Zorn Ihr fühlt, um so mehr mit der Rolle des Opfers identifiziert und Euch umso mehr Eurer eigenen Freiheit beraubt. Versucht in Euch zu fühlen, dass im Bereich der Sexualität ein karmisches Spiel ausgetragen wird, in dem Ihr beide Rollen schon gespielt habt, sowohl den guten als auch den schlechten Kerl. Vor dort aus könnt Ihr zu einem Ort der Vergebung gelangen, und zwar Vergebung für Euch selbst und für Andere. Alle Dinge geschehen aus einem Grund. Gewalttaten und Unterdrückung mögen sinnlos erscheinen, aber da steckt immer eine Geschichte dahinter. Und wann immer sexuelle Gewalt involviert ist, hinterlässt sie tiefe Spuren auf allen vier Ebenen des menschlichen Wesens.
Blockaden in der männlichen Sexualität
Was die männliche Sexualität angeht, bestehen diese Blockaden meist auf der Ebene des Herzens oder des Kopfes. Auf diesen Ebenen besteht oft eine Angst davor, sich auszuliefern und tiefe emotionale Nähe zuzulassen. Auch diese Angst reicht in den meisten Fällen viel weiter zurück, als Ihr Euch erinnern könnt. Sie gehört zu einer Ära, in der die Männer durch die Frauen dominiert wurden. Das machte das Spiel sexueller Anziehung, das ursprünglich einmal unschuldig und spontan war, bedrohlich. Männer hatten gelernt, dass es gefährlich war, ihre Gefühle offen zu zeigen und ihr Herz für ihre Partnerin zu öffnen.
In Männern bestehen tief sitzende Ängste, sich ihrer fühlenden Seite auszuliefern und diese Ängste müssen sich nicht unbedingt auf körperlicher Ebene auswirken. So können sie am körperlichen Geschehen rund um den Sex teilnehmen, während sie ihre Gefühle davon getrennt halten. So kann der Mann auf körperlicher Ebene sexuell aktiv sein, während seine Gefühlsebene (teilweise) fehlt. Seine Gefühle liegen hinter Schloss und Riegel, aufgrund seiner Angst, sich zu öffnen und somit einmal mehr Opfer von Zurückweisung zu werden. Hier liegen alte Seelenerinnerungen des Verlassenseins und emotionaler Verwundungen zugrunde.
Geduld und Liebe
Im Allgemeinen sind die Energieblockaden in Männern und Frauen etwas unterschiedlich. Deswegen ist es sehr wichtig, offen miteinander darüber zu reden, was Ihr fühlt und empfindet, wenn Ihr zusammen seid. Wenn Ihr Eurem Partner wirklich vertraut, dann könnt Ihr ohne Scham untersuchen, an welcher Stelle Eure sexuelle Energie blockiert ist, wenn Ihr intim seid. Das könnt Ihr tun, indem Ihr Euch, wenn da eine Welle der Erregung und Intimität in Euch aufsteigt, einfach bewusst werdet, in wieweit Ihr Euch selbst gestattet, zu fühlen und Euch auszudrücken. Beobachtet, ob Ihr in irgendeinem Teil Eures Körpers oder Eurer Gefühle blockiert seid oder feststeckt. Fühlt Ihr dieses warme Glühen in Eurem Herzen, wenn Ihr zusammen seid? Fühlt Ihr eine spirituelle Nähe zum Anderen; seid Ihr darauf vorbereitet, dem Anderen in seiner oder ihrer Ganzheit zu begegnen?
Es klingt komisch, aber Ihr habt Angst vor echter Intimität. Ihr alle wünscht Euch sehnlichst eine erfüllte Partnerschaft. Auf der Straße bezieht sich fast jede Reklametafel auf das Ideal einer emotionell und sexuell befriedigenden Partnerschaft. Aber echte Intimität macht Euch Angst. Wenn Euch jemand anders sehr nahe kommt und Euch auffordert, all Eure Masken abzulegen, dann kommen alle möglichen Vorbehalte in Euch hoch, deren Ihr Euch überhaupt nicht bewusst seid. Versucht, Euch in dem Moment, in dem sie auftauchen, nicht zu verurteilen. Begrüßt sie vielmehr als Gelegenheit, Euch diese Vorbehalte und Blockaden in Euch näher anzusehen. Keiner ist frei davon. Fast alle Menschen haben Blockaden, die sie daran hindern, Sexualität in dem vollen Sinn, den ich am Anfang geschildert habe, zu erfahren. Deswegen bitte ich Euch alle, Euch dieses sexuellen Flusses in Euch mit liebevoller Aufmerksamkeit zuzuwenden – ob Ihr nun alleine lebt oder in einer Beziehung – und die Blockaden, die Ihr da findet, mit Fürsorge und Respekt zu behandeln. Etwas Erzwingenwollen ist der schlechteste Ratgeber in diesen Angelegenheiten. Liebe und Geduld sind essentiell.
Haltet die Sehnsucht nach einer wahren und vollendeten Erfahrung der Sexualität in Euch lebendig! Ihr müsst das Kind nicht mit dem Bade ausschütten. Das Verlangen ist gesund. Der Weg zu einer vollendeten und freudvollen Erfahrung der Sexualität mag lang und kurvig sein. Aber auf dieser Straße werden Eure Liebe und Euer Mitgefühl sowohl Euch selbst als auch anderen gegenüber wachsen und das ist so unglaublich wichtig in Eurer menschlichen Welt.
Ihr seid im Begriff, Heilung in eine uralte Geschichte des Kampfes zwischen Männern und Frauen bringen. Die männlichen und die weiblichen Energien wollen wieder zusammenfinden und diesen Tanz der Freude und der Kreativität zusammen tanzen. Alles, was Ihr auf der individuellen Ebene dazu beitragt, hat einen positiven Einfluss auf die kollektive Seele von Mann und Frau. Eure Liebe zu Euch selbst lässt die Energien von Geduld und Liebe auch für andere immer mehr wachsen.
© Pamela Kribbe
Übersetzung: Dorothee Geray
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